Der SFV nahm 4 Tage vor dem Gruppen-Final in der Nations League gegen den WM-Dritten Belgien (am Sonntag ab 20:05 Uhr live auf SRF zwei) ein Testspiel gegen Katar ins Programm. Für die Schweizer Nati ist die Weltnummer 96 aus der Wüste ein wenig zugkräftiger Widersacher mit überschaubarem Leistungsvermögen.
Wir waren froh über die Anfrage von Katar.
Warum also stellt sich die Elf von Cheftrainer Vladimir Petkovic am Mittwochabend in Lugano dieser wenig attraktiven Aufgabe?
Die Doktrin der Uefa
Der europäische Fussballverband verpflichtet seine Verbände, alle 6 Länderspiel-Termine im Herbst 2018 wahrzunehmen. Nebst 4 angesetzten Nations-League-Partien hatte der SFV also 2 Testspiele zu vereinbaren.
Diese Anordnung sorgt für sonderbare Testspiel-Konstellationen – wie es etwa auch bei Deutschland vs. Peru im September oder bei Italien vs. USA in Genk (Be) am kommenden Dienstag der Fall ist. Hinter vorgehaltener Hand wird «von Spielen, die keiner braucht» gesprochen.
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Die limitierten Optionen
Die Auswahl an Gegnern aus Europa ist aufgrund der Nations League mit total 55 Teilnehmern stark eingeschränkt. Deshalb betont SFV-Medienchef Marco von Ah: «Wir waren froh über die Anfrage von Katar, das gegen uns einen Match austragen wollte.» -
Das Gegengeschäft als Lockmittel
Der Schweizer Verband konnte mit den katarischen Kollegen aushandeln, dass man im Vorfeld der Endrunde 2022 beim WM-Gastgeber ein Vorbereitungsspiel wird bestreiten können. Dies wäre im Fall einer Schweizer Qualifikation ein willkommener Vorteil. So könnte die Nati die speziellen klimatischen und organisatorischen Bedingungen am Golf im Rahmen einer Trainingswoche inklusive Ernstkampf kennenlernen.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 13.11.2018, 23 Uhr