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Nationalmannschaft Lichtblicke und Problemzonen der Nati

Nach dem Fehlstart in die EM-Qualifikation mit 2 Niederlagen hat sich die Nati mit 4 Siegen in Serie gefangen und ist auf Kurs in Richtung EURO 2016 in Frankreich. Nebst positiven Tendenzen gibt es aber auch Gründe, warum die Schweiz nicht noch besser dasteht.

  • Das Team spannt sich selbst auf die Folter In 10 der letzten 15 Spiele ging die Nati torlos in die Pause. Trotz viel Ballbesitz und teils drückender Überlegenheit gerieten die Schweizer so häufig noch unter Druck. Im Hinspiel gegen Litauen liess erst ein Eigentor von Keeper Giedrius Arlaukis (66.) den Knoten platzen. Im Rückspiel sorgte sogar erst das gegnerische 1:0 in der 64. Minute für den dringend benötigten Weckruf.
  • Es mangelt an Killerinstinkt
    In den 8 Partien unter Vladimir Petkovic stehen bereits über ein Dutzend ungenutzter Grosschancen zu Buche - also fast 2 pro Spiel. Dass man sich das Versieben von «Hochprozentigen» nicht endlos erlauben kann, betonte auch Stephan Lichtsteiner nach dem 2:1 in Litauen. Seine Kritik betraf insbesondere Josip Drmic, der bei einem egoistischen Abschlussversuch in der 1. Halbzeit den besser postierten Lichtsteiner ignoriert hatte. «Wären wir da in Führung gegangen, wäre das Spiel anders gelaufen», so Lichtsteiner.
  • Trotz Tempo fallen kaum Kontertore Mit ihren schnellen Offensivkräften wäre die Schweiz dazu prädestiniert, die Gegner mit direkten Gegenstössen zu überrumpeln. Seit der WM 2014 schoss die Nati aber ganze 6 Mal nach einem Konter aufs gegnerische Tor. Im Netz zappelte dabei nur der 2:1-Siegtreffer in Vilnius.
  • Shaqiri ist effizienter als je zuvor In 36 Länderspielen unter Ottmar Hitzfeld lieferte Xherdan Shaqiri 12 Tore und 6 Assists. In den 8 Spielen seit Petkovics Amtsantritt kamen für den Inter-Söldner bereits 8 Vorlagen hinzu. Zudem netzte er fünfmal selbst ein. An total 9 der 13 Schweizer Tore in der laufenden EM-Qualifikation war der 23-Jährige direkt beteiligt.
    Wir haben viele technisch gute Spieler, wie mich
    Autor: Xherdan Shaqiri am 11.06.2015 Platzinterview nach dem Testspiel gegen Liechtenstein
  • Torgefahr aus dem Abwehrzentrum Auf dem Weg zur WM 2014 war Fabian Schär mit 3 Toren sogar erfolgreichster Nati-Goalgetter. Mit 2 Treffern und der Kopfballvorlage auf Drmic zum wichtigen 1:1 in Litauen unterstreicht der Innenverteidiger auch in der EM-Quali seine Wichtigkeit. Schär trifft immer dann, wenn es zählt - all seine 5 Tore erzielte er in Pflichtstpielen.
  • Ausbeute und Moral stimmen zuversichtlich Schweizer Treffer sind zwar vielfach erdauert, fallen aber insgesamt in grosser Zahl. Aus den letzten 4 Pflichtspielen resultiert ein Torverhältnis von 13:1. In all diesen Partien münzte die Nati ihre Favoritenrolle in 3 Punkte um. Auch auf schwierige Momente wie den unvermittelten Rückstand in Litauen reagierte Petkovics Team charakterstark und sorgte für eine positive Wendung.
    Wir waren mental stark
    Autor: Josip Drmic Interview nach dem 2:1-Sieg in Litauen

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 14.6.15, 20:00 Uhr

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