DEBÜT: Das ging ja gut los! Lee Carsley, zunächst interimsweise als Nachfolger von Gareth Southgate neuer englischer Nationalcoach, nahm in Irland (2:0) auf der falschen Bank Platz – kein Wunder, der 50-Jährige ist zwar in Birmingham geboren, spielte aber 40-mal für die «Boys in Green». Die Hymne sang er auch nicht mit und erboste damit einige Fans.
Sein «Carsball» aber überzeugte: Declan Rice und Jack Grealish, die beide einst ebenfalls für Irland spielten und ausgebuht wurden, trafen. «Die Handbremse ist gelöst», jubelte die BBC , befreit von Southgates Schlafwagenfussball. «Das Lob gebührt den Spielern», sagte Carsley.
KRITIK: Egil «Drillo» Olsen war erschüttert. Erling Haaland, schimpfte der frühere norwegische Nationaltrainer nach dem 0:0 gegen Kasachstan, habe «deutlich unterdurchschnittlich» gespielt, «das war eines der schlechtesten Spiele, die ich je von ihm gesehen habe».
Der Stürmerstar vergab gegen die Nummer 109 der Weltrangliste mehrere Möglichkeiten und traf aus zwei (!) Metern den Pfosten, die Zeitungen Dagbladet und VG sowie der Norwegische Rundfunk straften ihn mit 3 von 10 Punkten ab. So, schrieb Dagbladet , werde sich Norwegen «nie» für eine EM oder WM qualifizieren.
PARTY: Ganz anders war die Stimmungslage in Georgien, der Hype, den die Mannschaft von Trainer Willy Sagnol im Sommer bei der EM in Deutschland ausgelöst hatte, setzte sich unvermindert fort. Nach dem 4:1 im Duell der EM-Teilnehmer gegen Tschechien tanzten die Menschen in Tiflis auf den Strassen.
Es bildeten sich schnell Autokorsos, die Fans passierten hupend und Fahne schwenkend den Tawisuplebis Moedani, den «Freiheitsplatz». Nach den Treffern von Chwitscha Kwarazchelia, Giorgi Tschakwetadse, Georges Mikautadze und Giorgi Kotschoraschwili führt Georgien die Gruppe B1 an.
COMEBACK: Nach der «Wiederauferstehung» des italienischen Fussballs stellte Luciano Spalletti eine Sache klar. «Meine Spieler haben bewiesen, dass diese Mannschaft eine Zukunft hat», sagte der Nationaltrainer der Squadra Azzurra nach dem 3:1 gegen Vizeweltmeister Frankreich voller Stolz und Trotz.
Der Auftritt im ersten Spiel nach dem schwer enttäuschenden Achtelfinal-Aus gegen die Schweiz bei der EM diente dem Europameister von 2021 nicht nur als Mutmacher. Er brachte ein Selbstverständnis zurück. Gegen Israel soll am Montag in Budapest der Aufwärtstrend bestätigt werden.
ÄRGER: Ralf Rangnick war mächtig angefressen. «Dieser Platz war eine Vollkatastrophe», schimpfte Österreichs Teamchef. Es war nicht das fade 1:1 in Ljubljana gegen Slowenien, das ihm auf den Magen geschlagen hatte, sondern vielmehr der «schmierige» und «unebene» Untergrund.
Mit dem Ergebnis war Rangnick dagegen «insgesamt einverstanden». Nach der slowenischen Führung durch den Leipziger Benjamin Sesko glich Bayern-Profi Konrad Laimer aus – und verhinderte so einen rot-weiss-roten Fehlstart. Am Montagabend ist Österreich in Norwegen gefordert.