Im 6. Anlauf seit der Premiere in der Saison 2018/19 der Nations League will Deutschland am Sonntag endlich den 1. Sieg einfahren. Die Spiele seien zwar vor allem Testläufe für die EM im kommenden Jahr, betonte Bundestrainer Joachim Löw abermals, «aber natürlich gehen wir gegen die Schweiz mit der Intention ins Spiel, 3 Punkte zu holen. Das ist ganz klar.»
Nach seiner heftigen Kritik («Das regt mich auf») am «Hammerprogramm» der kommenden Monate, das am Ende auch seine Titel-Mission gefährden könnte, steht Löw vor einem schwierigen Spagat. Einerseits ist auch er von kurzfristigen Ergebnissen abhängig. Andererseits will und muss der 60-Jährige rotieren, um die Belastung möglichst ausgewogen zu steuern.
Gibt Sané das Zeichen?
«Ich werde die Zeit bis zum Anpfiff nutzen, um zu sehen, wie die Spieler regenerieren», sagte Löw, denn das Auftaktspiel gegen Spanien (1:1) habe «Spuren hinterlassen». Verletzt habe sich jedoch niemand.
Kandidaten für eine Verschnaufpause gibt es genügend. «Am Ende des Spanien-Spiels war jeder nur noch am Pumpen», sagte Torschütze Timo Werner.
Rückkehrer Leroy Sané wurde bei seinem Comeback nach 15-monatiger Pause mit Krämpfen ausgewechselt. Er fühle sich aber wieder fit.
«Ich hatte eine lange Pause, Power habe ich also genug. Ich freue mich jetzt natürlich auf jede Minute Einsatzzeit, um in den Rhythmus zu kommen und das gute Gefühl auf dem Platz wiederzufinden», so der 24-Jährige. Gemäss Löw solle Sané ihm kurz vor dem Anpfiff ein Signal geben, ob ein Einsatz möglich wäre.
Wechsel auf Viererkette in der Abwehr?
Sicher ist, dass Bernd Leno im Tor eine Bewährungschance erhalten wird.
Die taktische Grundformation liess Löw offen. Nachdem er gegen Spanien wie schon in den Duellen mit den Top-Gegnern Niederlande und Frankreich auf eine Dreier-Abwehrkette gesetzt hatte, könnte er am Sonntag zum Test auf ein System mit vier Abwehrspielern wechseln. «Ich weiss, dass wir beides spielen können», sagte der Bundestrainer.