«Das einzige Mal, wenn ich im Fussball nervös werde, ist nach einem schlechten Spiel von mir. Ich komme nach Hause und weiss, dass der ‹Sheriff› auf mich wartet.» Der Sheriff, das ist in diesem Fall die Frau von Emil Forsberg.
Du warst ein Desaster!
Im Online-Magazin The Players Tribune spricht der schwedische Spielmacher über sein spezielles Verhältnis mit Ehefrau Shanga und darüber, wie ihn diese zu einem besseren Fussballer machte.
«Das nennst du einen Eckball? Dein Ernst?»
Forsbergs Frau zögert keine Sekunde, ihrem Gatten nach einer schwachen Leistung die Meinung zu geigen. «Du warst ein Desaster!», «Das nennst du einen Eckball? Ist das dein Ernst?», heisst es dann oftmals. Forsberg selbst sagt, es sei in diesen Situationen nicht gerade angenehm, sich mit seiner Ehefrau im selben Raum aufzuhalten.
Und doch schätzt er ihre Kritik als elementar ein: «Man könnte meinen, ich mache Witze. Aber so ist es nicht. Ihr Feedback ist bitterernst und ich nehme es mir zu Herzen. Tatsächlich muss ich ihr meistens zustimmen», so Forsberg.
Via Malmö in die Bundesliga
Mit 26 Jahren befindet sich Forsberg im besten Fussballeralter. Der Durchbruch gelang dem Mittelfeldregisseur mit dem Wechsel vom schwedischen Klub Malmö zu RB Leipzig in die Bundesliga.
Früher war ich zu weichherzig, zu schwedisch.
Ein Karriereschritt, den er zu einem grossen Teil auch seiner Gattin und ihren brutalen Kommentaren zu verdanken hat: «Als Teenie erhielt ich immer wieder Absagen von grösseren Klubs. Wahrscheinlich weil ich zu weichherzig, zu schwedisch war», erzählt Forsberg. Seine aus Kurdistan stammende Frau habe ihn gelernt, härter zu werden und die Probleme direkt anzusprechen.
Kopf der Schweden
In Schwedens Nationalelf ist Forsberg in einem vor allem physisch starken Team für den spielerischen Touch verantwortlich. Gelingt es der Schweiz am Dienstag im WM-Achtelfinal, den «Zehner» zu neutralisieren, dürften es die Schweden aus dem Spiel heraus schwer haben, zum Torerfolg zu kommen.
In diesem Fall dürfte bei Forsberg die Nervosität nach dem Schlusspfiff ansteigen. Immerhin wartet dann zuhause die nächste Schelte.
Sendebezug: laufende WM-Berichterstattung auf SRF