- Die Berner Young Boys gewinnen einen am Ende spektakulären Cupfinal gegen den FC Lugano mit 3:2.
- Mit zwei Treffern avanciert Jean-Pierre Nsame im ausverkauften Wankdorf zum Matchwinner.
- Sechs Tage nach dem Meisterschaftspokal kann YB auch die Cup-Trophäe in Empfang nehmen und das dritte Double der Klubgeschichte feiern.
Mehr Drama geht wohl nicht: Die Berner Young Boys führten gegen den FC Lugano im Cupfinal lange mit 2:1, steuerten trotz knappem Vorsprung dank einer defensiv beherzten Leistung dem Titel entgegen. Doch klar, die Tessiner gaben sich noch nicht geschlagen und kamen in der 85. Minute zu einer hervorragenden Doppelchance. Jhon Espinoza scheiterte erst am hervorragend reagierenden YB-Schlussmann Marvin Keller und dann mit dem Kopf an Cédric Zesiger, der auf der Torlinie klärte.
Im direkten Gegenzug kamen die Berner nach einem Fehler in der Tessiner Defensive zu einer Top-Chance. Der zuvor noch so torsichere Jean-Pierre Nsame scheiterte zwar an Lugano-Torhüter Amir Saipi, doch Meschack Elia stand für den Nachschuss bereit und verwertete mit etwas Glück zum 3:1.
Die Sache schien definitiv gelaufen zu sein, doch dieser Final hielt noch mehr für die Fans im ausverkauften Wankdorf bereit. Denn kaum war das Spiel wieder angepfiffen, war Renato Steffen für den erneuten Anschlusstreffer besorgt. Der Schweizer Internationale traf mit einem wunderbaren Schlenzer zum 2:3.
Drei Minuten plus Nachspielzeit waren noch zu spielen, den Tessinern fehlte nur ein Tor für die Verlängerung. Die Mannschaft von Trainer Mattia Croci-Torti suchte zwar nochmals die Offensive, doch die letzte Energie für eine erneute Überraschung in dieser Partie fehlte. Die Berner brachten den Vorsprung über die Zeit und konnten nach einer spektakulären Schlussphase den 8. Cup-Titel der Klubgeschichte bejubeln.
YB in der ersten Halbzeit dominant
Während sich Luganos Offensive in der ersten Halbzeit noch im Kreativstau befand, drückte das Team von Trainer Raphael Wicky der Partie zu Beginn den Stempel auf. Nsame sorgte in der 20. Minute für den Berner Führungstreffer. Ein Kopfball des Kameruners wurde von gleich zwei Lugano-Spielern unhaltbar für Saipi abgelenkt.
In der Folge flachte das Geschehen ab, es war die schwächste Phase dieses Finals. YB hatte zwar mehr von der Partie, kam aber aus dem Spiel heraus kaum zu Torchancen. Gegen tief stehende Tessiner fehlten lange die zwingenden Chancen.
Und so passte es auch, dass das zweite Tor von Gelb-Schwarz aus Lugano-Sicht überhaupt nicht zwingend war. In der dritten Minute der Nachspielzeit brachte Zesiger die Kugel aus grosser Distanz einfach mal in den Strafraum. Torhüter Saipi war eigentlich vor Nsame am Ball, konnte diesen aber nicht fassen. Der YB-Stürmer kam doch noch zum Kopfball und via Boden und Latte landete das Spielgerät tatsächlich im Tor.
Nach dem Seitenwechsel erwischte Lugano seine beste Phase der Partie. Der Titelverteidiger kam mit viel Schwung aus der Garderobe. Der nach der Pause eingewechselte Bottani war es dann, der die Tessiner in der 53. Minute wieder heranbrachte. Der 32-Jährige war mit einem Schuss von der Strafraumgrenze erfolgreich.
In der Folge ging es im Wankdorf hin und her, doch lange fehlten weitere Treffer – bis zur spannenden Schlussphase, aus welcher YB erfolgreich hervorging. Während Lugano seinen Titel nicht verteidigen kann, krönt der Favorit eine beeindruckende Saison und holt das dritte Double der Klubgeschichte.