Es macht Spass, dem FC Luzern zuzusehen. Spektakel gehört zur Normalität, ebenso clevere Kombinationen über Filigrantechniker wie Louis Schaub oder Filip Ugrinic. In der Regel weniger Spass haben Torhüter Marius Müller und die Defensiv-Verantwortlichen des FCL.
Denn in der Abwehr oszilliert der Standard zwischen sorglos und fehleranfällig. In der Super League resultieren daraus folgende Zahlen: Je 49 Treffer erzielt und erhalten. Nur Leader YB traf öfter, kein Konkurrent kassierte mehr Gegentore.
Im Gegensatz zum Fussballfan honoriert die Tabelle Spektakel nicht. Luzern liegt nach einer Resultatkrise gleichauf mit Vaduz auf dem Barrageplatz. Da kommt der Cup-Viertelfinal doch zur Unzeit. Nicht zuletzt, weil am Samstag das Gastspiel bei Tabellennachbar St. Gallen ansteht. Beiden Teams stellt sich dasselbe Dilemma: Einerseits will man sich dem Abstiegskampf in der Liga entziehen. Andererseits trennen «Leuchten» wie «Espen» nur 3 Siege von einem der sehr rar gewordenen Klubtitel. Zumal Branchenprimus YB im Cup keine Rolle mehr spielt.
Gegner Lugano ist Luzerns Antithese
Es wird also spannend sein zu sehen, wie Fabio Celestini seine Mannen im Cup gegen seinen Ex-Klub Lugano einstellt. Die Tessiner stellen in der Liga die Antithese zu Luzern dar. Ohne viel Lametta dafür mit einer sattelfesten Defensive (Sie ahnen es, nur YB kassierte weniger Gegentore) stellen die «Bianconeri» mit Erfolg sämtliche Gegner vor eine Herausforderung. Lohn ist Tabellenplatz 3.
So unterschiedlich die Formkurven, so ausgeglichen waren die Direktduelle in dieser Saison. Je einen Sieg nahmen beide Teams für sich in Anspruch, dazu gab es ein Remis. Der einzige Cup-Viertelfinal mit exklusiver Oberhaus-Beteiligung ist zudem die Reprise des Finals 1992.
Auch damals war die Affiche eine knappe. Erst nach Verlängerung und dank Doppeltorschütze Adrian Knup setzten sich die Luzerner 3:1 durch. Seither warten die Innerschweizer auf einen Titel. Aber Achtung: Damals stieg Luzern mit dem Cup-Triumph aus der Nationalliga A ab ...