Die schlechteste Hinrunde seit Gründung der Super League, ein Verlust von 1,2 Millionen Franken im Geschäftsjahr 2022 und Differenzen auf mehreren Ebenen im Klub: Der FCB befindet sich in der grössten Krise seit Jahren. Zu allem Übel bereitet den Fans im Joggeli auch das neu eingeführte Catering-Konzept Kopfschmerzen, das beim ersten Heimspiel gegen Luzern (2:3) für noch längere Wartezeiten gesorgt hat.
Für Trainer Alex Frei steht nun eine wegweisende Woche bevor. Gegner am Mittwoch im Cup und in der Meisterschaft am Samstag sind die Grasshoppers. Scheitert der FCB im Letzigrund zum dritten Mal in Folge im Achtelfinal und lässt er auch am Samstag Punkte liegen, scheint es mittlerweile nicht mehr utopisch, dass Freis Trainerstuhl beim FCB zu wackeln beginnt.
Ausgeglichene Bilanz
Frei meinte an der Medienkonferenz vor der Cup-Partie, dass er keinen Druck verspüre, wenn es um seinen Trainerposten geht. Denn er nehme das Vertrauen seiner Vorgesetzten wahr. «Weil sie sehen, was wir tagtäglich leisten.»
Sehen wollen die Vorgesetzten im Letzigrund in erster Linie einen Sieg. Dass die Zürcher ebenfalls nur schleppend aus der Winterpause gekommen sind (1 Punkt in 2 Partien), kommt Frei gerade recht. Die Saisonbilanz gegen die Zürcher ist indes ausgeglichen. Im September feierte Rot-Blau mit dem 5:1 den höchsten Saisonsieg, beim letzten Spiel vor der langen Winterpause unterlag Basel im Letzigrund trotz drückender Überlegenheit mit 0:1.
Die mangelnde Chancenauswertung gab – neben diversen Nebenschauplätzen – wie so oft auch nach der Niederlage gegen Luzern zu reden. Das unausgewogen zusammengestellt wirkende Kader mit vielen jungen Leihspielern aus dem Ausland wollte Frei im Nachgang nicht als Erklärung für die Pleite gelten lassen: «Irgendwann ist Jugendlichkeit eine Ausrede.»
Immerhin müssen sich die anreisenden Basler Fans am Mittwoch keine Gedanken um eine lauwarme Wurst oder lange Wartezeiten an den Food-Ständen machen. An der Tatsache, dass sich an einem kalten Winterabend unter der Woche nicht Heerscharen von Zuschauern ins Stadion verlaufen werden, dürfte auch der von GC offerierte Orangen-Punsch nichts ändern.