St. Gallens Weg in den Cup-Viertelfinal als Mammut-Programm zu bezeichnen, wäre etwas übertrieben. Der FCSG traf bislang ausschliesslich auf Teams aus Ligen unterhalb der Challenge League. Der Reihe nach setzten sich die Ostschweizer gegen Münsingen (1. Liga; 5:0), Chênois (1. Liga; 7:2) und Chiasso (Promotion League; 2:1 n.V.) durch.
Nun wartet im Viertelfinal vom Mittwoch (ab 19:50 Uhr im Livestream in der SRF Sport App) mit Etoile Carouge abermals eine Amateur-Equipe auf die St. Galler. Die Genfer sind in der Promotion League nur auf dem 13. Platz klassiert und haben ihren letzten Ernstkampf vor über zwei Monaten bestritten (ein 0:0 am 4. Dezember gegen die Black Stars).
Das ist einer der schönsten Abende meiner Karriere, ohne Zweifel.
Leichtes Spiel also für den FCSG? Kann sein. Es gibt aber auch Gründe, die dagegen sprechen. Etoile Carouge hat bislang eine höchst erstaunliche Cup-Kampagne bestritten. Die Mannschaft von Carouges Trainer-Legende Thierry Cotting eliminierte in den Sechzehntelfinals das Challenge-League-Spitzenteam Winterthur (3:1), ehe sie im Achtelfinal zum ganz grossen Coup ansetzte.
Den damals ungeschlagenen Super-League-Leader Basel warfen die Genfer mit einem 1:0 aus dem Wettbewerb. «Das ist einer der schönsten Abende meiner Karriere, ohne Zweifel», schwärmte Cotting nach dem Sensationssieg. Stürmer Lakdar Boussaha meinte: «Es brauchte 120 Prozent von uns, und wir haben geliefert. Wir haben uns das selber erarbeitet und gezeigt, dass immer alles möglich ist.»
«Dass immer alles möglich ist»: Dies dürfte bei Carouge auch gegen den FC St. Gallen das Motto sein – zwei Ligen Unterschied hin, keine Ernstkämpfe her.