- Servette setzt sich in einem umkämpften Cup-Halbfinal bei Winterthur 1:0 durch, den einzigen Treffer erzielt Timothé Cognat nach 88 Minuten.
- Für Ärger sorgen einige Gäste-Fans, die nach Abpfiff den Platz stürmen und Pyros in Richtung Gegentribüne schleudern.
- Das Endspiel steigt am 2. Juni im Wankdorf Stadion, Gegner der Genfer ist dann Lugano .
Ein scharfer Flachpass, ein Ablenker und dann die Schockstarre der Winterthurer Heimfans in der 88. Minute: Als sich die Zuschauer auf der ausverkauften Schützenwiese langsam mit einer Verlängerung im Cup-Halbfinal angefreundet hatten, kam Timothé Cognat angerauscht. Der Genfer Stürmer lenkte das Zuspiel von Keigo Tsunemoto unhaltbar ins lange Eck ab. Mit einem der an diesem Cup-Nachmittag seltenen Abschlüsse traf Cognat ins Winterthurer Tor und Herz.
Es war der einsame Höhepunkt einer Partie, die primär von der Spannung lebte. Der Franzose, der Basil Stillhart im Rücken enteilt war, beendete so eine 23-jährige Durststrecke. Erstmals seit 2001, als man mit einem 3:0 über Yverdon den Titel holte, stehen die «Grenat» wieder im Cupfinal. Für Winterthur hingegen verlängert sich die Phase ohne Pokal-Endspiel auf ein halbes Jahrhundert.
Die Partie war animiert, aber mit einer ordentlichen Portion Nervosität lanciert worden. Der erste Abschluss aufs Tor fiel nach 15 Minuten, Matteo Di Giustos Versuch kam zu zentral auf Servette-Goalie Jérémy Frick. Es blieb denn auch der einzige Schuss, der effektiv aufs Tor kam – bis zu Cognats Treffer. Auf der anderen Seite köpfelte Takuma Nishimura (35.) knapp am Tor vorbei.
Ltaief frech, aber brotlos
Ansonsten blieb vieles Stückwerk. Für Unterhaltung auf der «Schützi» sorgte Sayfallah Ltaief. Der pfeilschnelle Flügel Winterthurs hatte nach 12 Minuten bereits 3 «Tunnel» verteilt (womit er auch in der 2. Halbzeit nicht aufhörte). Letztlich blieb dies aber brotlose Kunst. Ebenso in der 48. Minute, als der Schweiz-Tunesier nach einem Frick-Abpraller den Ball über die Latte des verwaisten Tors jagte.
Den Servettiens war im 52. Pflichtspiel der Saison (Winterthur: 38) die mangelnde Spritzigkeit anzumerken. Bendeguz Bollas Direktabnahme (51.) knapp rechts am Tor vorbei war da eine löbliche Ausnahme. Doch letzten Endes war es die individuelle Klasse in einem einzigen Moment, die den Genfern die Tür in den Cupfinal aufstiess. Jener findet am 2. Juni im Wankdorf Stadion statt. Das Team von Trainer René Weiler trifft dann auf Lugano.