«Als Trainer hätte ich gerne mehr Spieler», sagt Stéphane Henchoz, der trotz Relegation in Neuenburg geblieben ist. «Man kann nur an der Fitness und der Technik arbeiten, aber taktisch nicht. Dafür braucht es mindestens 18 oder besser 20 Spieler.»
Wir sind taktisch nicht bereit. Wir haben fast nicht trainiert.
Grund für die Personalnot sind die vielen Abgänge, die Xamax nach dem Abstieg in die Challenge League hinnehmen musste. Trainings, wie sie gewohnt sind, waren vor dem Cup-Spiel gegen Kriens deshalb nicht möglich. «Es war nicht optimal. Wir sind zwar fit, aber taktisch nicht bereit. Wir haben fast nicht trainiert», so Routinier Raphaël Nuzzolo.
Besserung in Sicht
Dass das Kader derart dünn ist, liegt auch daran, dass der Klub bislang kaum neue Spieler an Land ziehen konnte, was finanzielle Gründe hat. «Wir hatten nicht genug Geld, um Spieler nach Neuenburg zu holen», so die Erklärung von Henchoz.
Immerhin: Just vor dem Saisonauftakt mit dem Cup-Spiel am Sonntag gegen Kriens hat Xamax personell doch noch aufgerüstet. Im Verlaufe der Woche hat der Klub gleich 7 Neuverpflichtungen bekannt gegeben.
Unter den Neuen befindet sich mit Maxime Dominguez auch ein potenzieller Leistungsträger. Der 24-jährige Mittelfeld-Akteur trug in der letzten Saison zum Aufstieg von Lausanne-Sport teil und hat schon 80 Challenge-League-Spiele (10 Tore, 13 Assists) auf dem Buckel.
Hoffnung liegt auf den Jungen
Bei den Neuzuzügen fällt aber vor allem eines auf: Jugend ist Trumpf bei den Neuenburgern. Von den 7 Neuzugängen sind 5 Spieler erst 20-jährig oder jünger. Das ist dem Portmonnaie des Klubs zuträglich und soll eine sportliche Zukunft ermöglichen.
«Wir brauchen einen Neuanfang mit jungen Spielern», so der mittlerweile 37-jährige Nuzzolo: «Wir hoffen, dass wir in den nächsten 2 bis 3 Jahren ein gutes Team haben, um wieder aufzusteigen.» Zunächst heisst das Ziel aber: Sieg im Cup-1/16-Final gegen Kriens. Unter den gegebenen Umständen keine einfache Mission.