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Pnishi über Cup-Gegner Servette
Aus Sport-Clip vom 09.11.2022.
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Wohlen-Captain über Cup-Gegner «Fussballerisch gibt es kaum Besseres in der Super League»

4 Mal scheiterte Ex-GC-Verteidiger Alban Pnishi mit Wohlen schon im Cup-Achtelfinal. Nun hofft er gegen Servette auf den Coup.

Mit dem Profifussball hat Alban Pnishi abgeschlossen. Der 32-jährige ehemalige GC-Verteidiger hätte seine Karriere zwar noch verlängern können (ihm lag ein Angebot aus Malaysia vor), doch in Absprache mit der Familie entschied er sich im März 2021 zu einer Rückkehr nach Wohlen. Zu seinem Jugendklub, der ihm 2009 den Einstieg in den Profifussball ermöglicht hat.

Zur Person

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Alban Pnishi reifte in Wohlen zum Fussballprofi. Aus dem Nachwuchs schaffte er 2009 den Sprung in die 1. Mannschaft. 2015 erfolgte der Wechsel zu GC. Nach 3 Jahren und 65 Spielen beim Rekordmeister wagte Pnishi den Sprung ins Ausland nach Israel zu Bnei Sachnin und anschliessend zu Bnei Yehuda. Während der Corona-Pandemie kehrte er in die Schweiz zurück, wo er sich auf eigene Kosten fit hielt. Es folgte noch ein Gastspiel bei Feronikeli im Kosovo, dem Heimatland seiner Eltern, ehe die Rückkehr nach Wohlen im März 2021 erfolgte. Pnishi besitzt die kosovarische Staatsbürgerschaft und lief zwischen 2016 und 2017 7 Mal für das Nationalteam des Kosovo auf.

«Es wäre schwierig gewesen, nochmals irgendwo in der Schweiz bei einem Klub unterzukommen. Mehr als die Challenge League wäre wohl nicht möglich gewesen», sagt Pnishi. Das habe er sich nicht mehr antun wollen. Ausserdem fand er schnell einen Einstieg in die Berufswelt und arbeitet nun in einem 70-Prozent-Pensum auf einer Bank.

Wohlens schmerzhafter Abstieg

In der Zeit nach Pnishis Abgang aus Wohlen 2015 hat der Klub schmerzliche Veränderungen erlebt. 2018 entschied sich der FCW, sich aus dem Profifussball zurückzuziehen. Nach dem Neustart in der 1. Liga Promotion erfolgte der Abstieg in 1. Liga classic. «Es ist traurig», sagt Pnishi, welcher den Werdegang seines Herzensklubs stets genau verfolgt hat. Mit dieser Infrastruktur gehöre Wohlen nicht in die 1. Liga, «aber das ist leider im Augenblick die Realität».

Schwierige Zeiten hat auch Pnishi zuletzt im Kosovo erlebt, seiner letzten Ausland-Station. Nach nur 4 Spielen war für ihn das Abenteuer bei KF Feronikeli Drenas beendet. Erst setzte ihn eine Verletzung ausser Gefecht, dann kam ein neuer Trainer, der nicht mehr auf ihn setzte und ihn aus dem Kader strich.

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Pnishi über Kosovo-Engagement: «Man hat dort nicht so viel Geduld»
Aus Sport-Clip vom 09.11.2022.
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Dabei hat Pnishi eine besondere Beziehung zum Kosovo und erlebte mit der Nationalmannschaft eine seiner Sternstunden. Nach der Aufnahme in die Fifa 2016 erhielt Pnishi ein Aufgebot für das Nationalteam und stand auf dem Feld, als der Kosovo im 1. Pflichtspiel beim 1:1 in Finnland sogleich den ersten Punkt in der Verbandsgeschichte im Rahmen der Qualifikation zur WM in Russland 2018 holte.

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«70 Prozent der Zuschauer in Finnland kamen aus dem Kosovo»
Aus Sport-Clip vom 09.11.2022.
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Auf eine weitere Sternstunde hofft Pnishi nun am Mittwoch im Cup gegen Servette. Schon 4 Mal hat er es mit Wohlen – damals noch in der Challenge League – in den Achtelfinal geschafft. Nun soll endlich die Viertelfinal-Premiere erfolgen.

Klar wäre es schöner gewesen, einen Gegner zu haben, der näher an Wohlen gewesen wäre.

Servette ist dabei nicht gerade das Traumlos aus der Super League. Der lange Anfahrtsweg und die Spielansetzung an einem Mittwochabend wird wohl nicht für einen grossen Fanaufmarsch bei den Gästen sorgen.

Sportlich hingegen ist der Zweitplatzierte der Super League ein harter Brocken. «Vom Fussballerischen her gibt es im Moment in der Super League kaum etwas Besseres», ist sich auch Pnishi bewusst. «Klar wäre es schöner gewesen, einen Gegner zu haben, der näher an Wohlen gewesen wäre. Aber wir freuen uns auch auf dieses Duell.»

Programm-Hinweis

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Verfolgen Sie die Partie zwischen Wohlen und Servette am Mittwoch ab 20:05 im kommentierten Livestream in der SRF Sport App. Auch die weiteren Cup-Partien gibt es bei SRF – im TV oder im Web – zu sehen.

Mit GC schaffte es Pnishi 2018 bis in den Cup-Halbfinal, scheiterte dort dann aber dramatisch an Stadtrivale FCZ. Ab und zu trauert er dieser Chance nach, war Pnishi in seiner Karriere doch nie mehr näher an einem Titelgewinn. Die Hoffnung auf eine Trophäe hat Pnishi aber noch nicht gänzlich aufgegeben. Mit einem Lachen meint er: «Mal schauen, ob es nun mit Wohlen klappt.»

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«Schade, haben wir damals nicht den Sprung in den Final geschafft»
Aus Sport-Clip vom 09.11.2022.
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SRF zwei, Schweizer-Cup-Highlights, 08.11.2022, 22:35 Uhr;

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