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Schweizer Frauen-Nati Aus dem Operationssaal an die WM

Vor zwei Monaten brach sich Vanessa Bürki den Mittelfuss - die WM schien für sie gelaufen. Nun aber steht sie in Kanada auf dem Trainingsplatz und hofft, im zweiten Gruppenspiel einsatzfähig zu sein.

Es gibt sie, die typischen «ausgerechnet jetzt-Momente». Einen solchen erlebte Vanessa Bürki am 26. März. Ausgerechnet kurz vor ihrer ersten Weltmeisterschaft brach sie sich den Fuss - erneut. Dieselbe Verletzung erlitt sie bereits einmal am rechten Fuss, nun traf es den linken.

Bürki betont cool

Es wäre nichts als menschlich, würde eine Spielerin nach solch einem Schicksalsschlag zu hadern beginnen. Nicht so Bürki: «Ich musste eher mein Umfeld beruhigen als umgekehrt», sagt die Stürmerin cool. Und dies ist nicht bloss vorgetäuscht, die 29-Jährige ist tatsächlich ein sehr rationaler Mensch.

«Verletzungen gehören dazu im Fussball. Ich wollte nun vor der WM auch nichts Unvernünftiges tun und einfach schauen, ob es reicht.» Streng genommen hat es das nicht, die Grenchnerin befindet sich nach wie vor im Aufbautraining und absolviert separate Einheiten. Entsprechend gross ist der Vertrauensbeweis von Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die Bürki trotz Verletzung ins WM-Kader berufen hat.

Ich musste eher mein Umfeld beruhigen als umgekehrt.
Autor: Vanessa Bürki

Hoffen auf Ecuador

«Für mich ist es natürlich super, dass ich von der Trainerin diese Wertschätzung bekomme. Das hat mich noch stärker motiviert.» Zurückzahlen möchte die Bayern-Spielern das Vertrauen mit Leistung. Noch muss sie sich aber gedulden: Fürs erste Gruppenspiel wird Bürki nicht rechtzeitig fit.

Ihr Ziel ist es, am 12. Juni gegen Ecuador zumindest auf der Bank Platz nehmen zu können. Es wäre der Beweis, dass es sich zuweilen lohnt, nach einem «ausgerechnet jetzt-Moment» nicht mit dem Hadern zu beginnen.

Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 31.5.2015, 18:15 Uhr

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