«Cici ist halt einfach unsere Kleine.» Einer grossen Schwester ähnlich spricht Captain Caroline Abbé über Cinzia «Cici» Zehnder, die sich «super entwickelt» habe. Während Abbés Einschätzung zu Zehnders Reifeprozess vollends zutrifft, ist die Umschreibung «unsere Kleine» nicht annähernd zutreffend.
Cici ist halt einfach unsere Kleine
Zehnder sticht heraus im Training, mit ihren 1,83 m ist sie die Zweitgrösste im Team. Aber nicht nur wegen ihrer Körpergrösse weiss sich die Ostschweizerin zu behaupten. Für ihre erst 17 Jahre tritt sie beeindruckend routiniert auf und erklärt ihren älteren Teamkolleginnen auch schon mal die eine oder andere Übung.
Darauf angesprochen, geniert sich Zehnder fast ein bisschen: «Ich helfe schon gerne, wenn jemand etwas nicht verstanden hat, aber es ist sicher nicht so, dass ich eine der Profi-Spielerinnen korrigieren würde.»
Ich spiele hier mit meinen Idolen zusammen
Obwohl sie bereits als 16-Jährige in der Nati debütierte, beim FC Zürich Leistungsträgerin war und nach der WM in die Bundesliga wechselt, schwingt bei jeder Antwort Demut mit: «Ich spiele hier mit den Idolen meiner Kindheit zusammen, da hatte ich zuerst schon ein mulmiges Gefühl und es ist für mich nach wie vor etwas ganz Spezielles.»
Bald schon dürfte Zehnder selbst ein Idol vieler Nachwuchskickerinnen sein. Ab nächster Saison spielt sie nämlich beim SC Freiburg in der Bundesliga.«Das wird ein Riesen-Abenteuer für mich, ich weiss überhaupt nicht, ob mir das Leben als Bundesliga-Profi gefallen wird. Aber ich bin jung, die Schule ist fertig und daher ist es nun der richtige Zeitpunkt.»
Nun ja, die Schule ist beinahe geschafft. Denn noch hat Zehnder ihre Maturaprüfungen zu absolvieren; zu diesen darf sie dank einer Ausnahmeregelung erst nach der WM antreten. Die Lehrbücher hat sie in Kanada mit dabei, nur leider haben diese den Weg aus dem Koffer heraus noch nicht gefunden. Es gibt momentan halt noch zu viel anderes zu entdecken für die «kleine Cici».
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 4.6.15, 22:20 Uhr