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Schweizer Frauen-Nati «Wir waren heute die bessere Mannschaft!»

Gut gespielt und trotzdem verloren. Die Schweizerinnen haben in ihrem allerersten WM-Spiel gegen Japan einen starken Eindruck hinterlassen. Am Ende fehlte einzig ein Tor. Viel zu reden gab der entscheidende, umstrittene Elfmeter.

«Wenn man nicht gewinnt, kann man nie zufrieden sein. Vor allem wenn man so nah dran war», sagte eine untröstliche Ramona Bachmann unmittelbar nach der knappen 0:1-Niederlage der Schweizerinnen gegen Titelverteidiger Japan. Die Stürmerin vom schwedischen Klub Rosengard war die aktivste Spielerin in einem Team, das in der 2. Hälfte einen Gang höher schalten konnte und dem Ausgleich mehrmals nahe war.

Da darf man 2, 3 Tränen in den Augen haben
Autor: Ramona Bachmann

«Wir waren heute die bessere Mannschaft. Japan gewinnt dank einem Penalty, der gar keiner war», so Bachmann enttäuscht. Sie habe die Szene zwar gar nicht genau gesehen, aber Torhüterin Gaëlle Thalmann habe ihr versichert, dass die Szene nicht elfmeterwürdig gewesen sei.

Die Schiedsrichterin hat es anders gesehen
Autor: Gaëlle Thalmann

Die TV-Bilder sprechen eine andere Sprache. Die Japanerin berührt den Ball klar vor Thalmann, die dann in die Stürmerin hineinspringt. «Ich habe zuerst den Ball gespielt und danach bin ich mit der Japanerin zusammengeprallt. Die Schiedsrichterin hat es anders gesehen, da kann man nichts machen», sagte die Schweizer Torfrau.

Auch für den Schweizer Schiedsrichter-Chef Carlo Bertolini war der Entscheid der Schiedsrichterin vertretbar. «Penalty und gelbe Karte ist richtig», sagt der Tessiner, der aber auch anmerkt, dass man über die Szene durchaus diskutieren könne.

Trainerin Martina Voss-Tecklenburg wollte sich in der strittigen Szene nicht festlegen. «Ich halte mich da zurück, weil ich es noch nicht gesehen habe», meinte die Deutsche. Thalmann habe ihr allerdings gesagt, dass es eher ein Foul an der Torhüterin gewesen sei.

Der letzte Tick hat noch gefehlt
Autor: Martina Voss-Tecklenburg

Ansonsten zog Voss-Tecklenburg ein zufriedenes Fazit zum Schweizer WM-Start. «Ich ziehe den Hut vor meinem Team. Die 2. Halbzeit war klasse, uns hat leider das Tor gefehlt. Mit dieser Einstellung hätten wir mehr verdient gehabt. Aber wenn wir so weiter machen, dann werden wir auch weiter kommen. Respekt vor meiner Mannschaft», lobte sie ihre Spielerinnen.

Der strittige Penalty und die vergebenen Chancen beschäftigten nach Spielende in Vancouver auch Captain Caroline Abbé. «Wir hätten ein Tor schiessen müssen, aber uns hat die Effizienz gefehlt», so die Verteidigerin von Bayern München, die beim Penalty auch eher ein Foul der Stürmerin gesehen haben wollte.

Jetzt müssen aus 2 Spielen 6 Punkte her
Autor: Caroline Abbé

Für das weitere Turnier ist die Devise für Abbé nun klar: «Wir dürfen jetzt nicht mehr überlegen, jetzt müssen aus 2 Spielen 6 Punkte her.» Das sieht auch Voss-Tecklenburg so: «Jetzt gilt es die Mädels aufzurichten, Kräfte zu sammeln und dann gegen Ecuador eine gute, konzentrierte Leistung zu bringen», meint sie mit Blick auf die zweite WM-Partie in der Nacht auf Samstag.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 9.6.2015, 04:00 Uhr.

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