6 Tore hat Argentinien in den 3 Vorrunden-Spielen erzielt, 4 Treffer steuerte Lionel Messi bei. Messi machte gegen Iran, Bosnien und Nigeria jeweils den Unterschied aus und nicht wenige Experten in Argentinien glauben, dass die «Albiceleste» die Vorrunde ohne ihren Superstar nicht überstanden hätte. Ein eigenes Wort haben sie in Argentinien dafür kreiert, «messidependiente», was sinngemäss «von Messi abhängig» bedeutet.
Systemdiskussion durch Messi entschieden
Dabei verfügt Argentinien auch neben Messi über viel Qualität. Bis auf den spiel- und kampfstarken Angel Di Maria von Real Madrid kam an dieser WM neben Messi aber noch kein Schlüsselspieler auf Touren. Gonzalo Higuain wartet auf sein erstes Tor, Sergio Agüero verletzte sich und fällt aus. Dazu leistete sich die «Albiceleste» eine öffentliche Taktik-Diskussion. Erst auf Messis Intervention hin änderte Trainer Alejandro Sabella sein 5-3-2-System nach der Auftaktpartie in ein offensiveres 4-3-3.
Wacklige Innenverteidigung beiderorts
Während man in Argentinien aufs Erwachen der Offensivkräfte neben Messi wartet, fürchtet man sich vor Aussetzern in der Defensive. Goalie Sergio Romero ist in Monaco nur Ersatzkeeper, in der Innenverteidigung wirken Ezequiel Garay und Federico Fernandez wenig sattelfest. Es sind ähnliche Probleme wie sie die Schweiz kennt, die mit Diego Benaglio zwar über einen starken Keeper verfügt, in der Innenverteidigung aber ebenfalls anfällig wirkt.
Wichtiges defensives Mittelfeld
Entschieden werden könnte der Achtelfinal daher auch im defensiven Mittelfeld. Sabella erwartet von Javier Mascherano und Fernando Gago ein «robusteres Auftreten». Argentinien hat die wenigsten Fouls aller Teams begangen an der WM. Kein schlechter Fakt zwar, aber vielleicht auch ein Zeichen für eine zu wenig leidenschaftliche Spielweise. Aus Schweizer Sicht wird im defensiven Mittelfeld entschieden, ob Gökhan Inler und Valon Behrami Messis Kreise nachhaltig werden stören können.
Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014 live, 16.6.2014 - 25.6.2014.