Vergleicht man Ottmar Hitzfelds Auftreten in Porto Seguro mit demjenigen vor dem WM-Startschuss vor vier Jahren, sind die Unterschiede frappant. In Brasilien wirkt der Nati-Coach gelöst, ist zu Spässen aufgelegt. Die Verbissenheit von Südafrika ist verschwunden.
Alle Spieler sind einsatzbereit
Viele Sorgen plagen Hitzfeld derzeit tatsächlich nicht. «Alle Spieler sind einsatzbereit», meldet der Coach. Er bestätigt Medien-Meldungen, wonach Johan Djourou am Dienstag im internen Trainingsspiel zur Stammmannschaft gehörte und Fabian Schär nur zum B-Team. «Ich habe verschiedene Optionen», schob der Coach aber nach.
Seine Startaufstellung für das WM-Startspiel vom Sonntag gegen Ecuador habe er im Kopf. In die Karten blicken lassen wollte sich Hitzfeld gleichwohl nicht. «Ich will für die Spieler alles offen lassen.» Erst nach dem Abschlusstraining am Samstag teile er der Mannschaft mit, wer am Sonntag denn zum Einsatz komme.
Keine Einblicke in die Gedankenwelt
Einzelgespräche und Trainingseindrücke könnten Hitzfelds Entscheidungen durchaus noch beeinflussen. «Ich bin ein Trainer, der seiner Intuition vertraut. Vielleicht habe ich am Samstag plötzlich ein anderes Gefühl», meint der Coach in Bezug auf die Besetzung der Innenverteidigung.
Über Ecuador äusserte sich Hitzfeld explizit lobend. «Diese Mannschaft ist hervorragend organisiert. Sie ist vor allem in der Offensive technisch ausgesprochen stark.»
Besonders aufpassen müssten seine Spieler vor der Konterstärke der Südamerikaner. «Wir haben 3 Finalspiele vor uns», bilanzierte Hitzfeld seine Ausführungen. «Ecuador wird das erste Endspiel.»
DIe Viertelfinals sollens (mindestens) werden
Geschichte wollen die Schweizer in Brasilien schreiben, sagte Hitzfeld in Weggis. Angesprochen darauf, was dies denn bedeute, wurde Hitzfeld konkret: «Geschichte schreiben heisst, weiter zu kommen als bis zu den Achtelfinals.»
Die Viertelfinals sollen es also mindestens werden aus Hitzfelds Sicht. Es wäre der grösste Schweizer Erfolg seit 60 Jahren. Und ein würdiges Ende für die Karriere eines grossen Trainers, der in Brasilien viel vor hat mit seiner Equipe - und sein grosses Vorhaben mit der nötigen Lockerheit anzugehen scheint.