Resultate
Geschichte schreiben. Seit Beginn der WM-Vorbereitung in Weggis formulierten Trainer Ottmar Hitzfeld und seine Spieler dieses Ziel immer wieder. Nun erhält die Schweizer Nati im mit Spannung erwarteten Achtelfinal gegen Argentinien die goldene Chance dazu. «Dieses Spiel ist auch für mich trotz Finals in der Champions League etwas ganz Besonderes», bestätigt Hitzfeld.
Die Voraussetzungen für einen Schweizer Exploit sind günstig. Die Nati hat ihr Ziel an der WM mit der Achtelfinal-Quali bereits erreicht. Der Druck ist weg, das Team kann unbeschwert in die Partie steigen. «Einen kleinen Traum haben wir uns mit dem Überstehen der Gruppenphase erfüllt», sagt Hitzfeld. «Nun wollen wir uns einen grossen Traum erfüllen.»
Die Lehren aus den Gruppenspielen
Die Erfahrungen aus den 3 Gruppenspielen mit der Euphorie nach dem Last-Minute-Sieg gegen Ecuador, der Bauchlandung gegen Frankreich und der starken Reaktion gegen Honduras haben die Nati mental weiter gebracht. Die Mannschaft weiss ihre Möglichkeiten realistischer einzuschätzen und wird nicht wie gegen Frankreich blind ins Verderben rennen.
«Die Niederlage gegen Frankreich hat unsere Sinne geschärft», bestätigt Hitzfeld. Der Befreiungsschlag gegen Honduras war die Folge. «Gegen Argentinien», mahnt der Coach indes, «können wir nur bestehen, wenn uns noch einmal eine Steigerung gelingt. Wenn die Mannschaft es schafft, in diesem Spiel über sich hinauszuwachsen.»
Wer kann Messi stoppen?
Kaum Veränderungen wird Hitzfeld in der Aufstellung seiner Mannschaft vornehmen. Der Lörracher dürfte dem gleichen Personal vertrauen wie beim 3:0-Sieg über Honduras. Einzige Frage: Spielt Xherdan Shaqiri wieder zentral hinter den Spitzen oder verschiebt ihn Hitzfeld zurück auf den Flügel? Wie gewohnt wird der Trainer darüber erst am Spieltag informieren.
Trotz den günstigen Schweizer Vorzeichen: Argentinien bleibt der grosse Favorit. Und das hat einen bestimmten Grund: Lionel Messi. Der Superstar der Argentinier ist auch in diesem Achtelfinal von Sao Paulo die Schlüsselfigur. Schafft es die Schweiz, Messi zu neutralisieren, hat sie gute Aussichten auf die Überraschung.
Riesige Vorfreude auf das grosse Spiel
«Messi stellt jede Verteidigung vor Probleme», ist sich Hitzfeld bewusst. Nicht ohne aber anzumerken: «Probleme sind da, um gelöst zu werden.» Er habe volles Vertrauen in seine Verteidigung, in die gesamte Mannschaft, fügt der Lörracher an. «Wir wollen am Dienstag zeigen, wie man Messi stoppen kann.»
Man spürt es Hitzfeld und jedem Spieler der Nati an: Die Vorfreude auf das Duell gegen Argentinien, die Lust auf einen Erfolg auf der ganz grossen Bühne der Achtelfinals ist enorm. Seit 1954 wartet die Schweiz auf den Einzug in einen WM-Viertelfinal. Schlägt die Schweiz Argentinien, ist der aktuellen Spielergeneration der ersehnte Eintrag in die Geschichtsbücher sicher.
Mögliche Schweizer Aufstellung:
Benaglio; Lichtsteiner, Djourou, Schär, Rodriguez; Behrami, Inler; Xhaka, Shaqiri, Mehmedi; Drmic.
Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014, 30.06.2014, 22:00 Uhr.