Zum Inhalt springen
Ricardo Rodriguez auf den Ball fokussiert.
Legende: Herausragend Ricardo Rodriguez spielte eine überragende WM. EQ Images

Schweizer Nationalmannschaft Rodriguez bester Schweizer WM-Spieler

Nati-Coach Ottmar Hitzfeld hat an der WM in Brasilien 18 Spieler eingesetzt. Wie haben sich die einzelnen Akteure in den vier Schweizer Spielen geschlagen?

Diego Benaglio: Gegen Frankreich an einem Gegentor mitschuldig, danach gegen Honduras und Argentinien mit zwei brillanten Spielen. Insgesamt ein sehr sicherer Rückhalt, der mit den starken Goalie-Leistungen an dieser WM absolut mithalten konnte.

Steve von Bergen: Solide Leistung gegen Ecuador, danach mit viel Pech mit dem Verletzungs-Out gegen Frankreich nach 8 Minuten. Hat der Defensive danach insbesondere bei der deutlichen Niederlage gegen den Nachbarn gefehlt. Ist mit seiner Ruhe und Routine auch neben dem Platz immer wichtig für die Nati.

Johan Djourou: Von Hitzfeld etwas überraschend zum WM-Stammspieler gemacht. Wirkte nicht immer sicher, teils gar mit haarsträubenden Fehlern wie etwa im Frankreich-Spiel. Zuletzt gegen Argentinien allerdings mit einer tollen Vorstellung, die ihm nicht überall zugetraut wurde.

Philippe Senderos: Kam nach Von Bergens Verletzung gegen Frankreich ins Spiel und wirkte in vielen Aktionen überfordert. An der deutlichen Niederlage deshalb mitschuldig, danach ohne Einsatz in den weiteren Partien. Wo ist sein Talent geblieben?

Fabian Schär: Ihn hatte man vor dem Turnier als Stammspieler erwartet, musste in den beiden ersten Partien aber überraschend zuschauen. Kam nach dem Frankreich-Debakel ins Team und spielte sowohl gegen Honduras wie auch gegen Argentinien abgeklärt und fehlerlos.

Stephan Lichtsteiner: Grösstes Fragezeichen im Schweizer Team. Der Zentralschweizer konnte in allen 4 Partien nicht zeigen, was man sich von ihm erhofft und erwartet. Offensiv ohne Wirkung und defensiv oft unsicher. Gegen Argentinien mit dem fatalen Ballverlust, der zum Gegentreffer führte.

Ricardo Rodriguez: Insgesamt der beste Schweizer in Brasilien. Unglaublich, mit welcher Ruhe und Routine der 21-Jährige sämtliche Gegenspieler zur Verzweiflung bringt. Dazu offensiv immer wieder für einen genialen Pass oder eine schöne Flanke gut. Hat eine grosse Zukunft vor sich.

Valon Behrami: Kämpferisch einwandfrei, spielerisch nicht immer auf der Höhe. Toller Rush beim Last-Minute-Treffer gegen Ecuador, dafür schwache Vorstellung gegen Frankreich. Gegen Honduras und Argentinien Sinnbild für eine leidenschaftlich kämpfende Schweizer Mannschaft.

Gökhan Inler: Der Captain steigerte sich von Spiel zu Spiel, übernahm nach dem Frankreich-Debakel gegen Honduras die Leaderrolle und bewies damit Verantwortung. War auch gegen Argentinien der klare Kopf der Nati. Lieferte sich diverse heisse Duelle mit Messi und blieb dabei meistens Sieger.

Blerim Dzemaili: Gute zweite Halbzeit gegen Frankreich, trotzdem musste er danach wieder auf die Bank. Gegen Argentinien nach der Einwechslung mit viel Pech beim Pfosten-Kopfball. Hatte bei Hitzfeld 6 harte Jahre, war meist nur zweite Wahl. Reicht es unter Vladimir Petkovic zum Stammplatz?

Michael Lang: Überraschender Kurzeinsatz auf ungewohnter Position im Mittelfeld gegen Honduras. Schlug eine starke Flanke und gewann einige Zweikämpfe. Im rechten Couloir als Nummer 2 hinter Lichtsteiner trotzdem ohne Chancen auf mehr Einsatzzeit - auch in der Zukunft.

Valentin Stocker: Sehr schwache 45 Minuten gegen Ecuador. Danach ohne weiteren Einsatz, obwohl vor dem Turnier von Hitzfeld als wichtige Stammkraft bezeichnet. Was lief schief? Hat sich dem Vernehmen nach mit den Verhältnissen in Brasilien nicht richtig arrangieren können.

Admir Mehmedi: Spielte eine tolle Vorbereitung und spekulierte auf einen Stammplatz - den er sich nach seiner Einwechslung zur Pause und dem Ausgleichstor gegen Ecuador dann auch erarbeitete. In den folgenden Spielen mit hervorragenden kämpferischen und guten spielerischen Leistungen.

Gelson Fernandes: Mit einem Kurzeinsatz gegen Argentinien. Ohne grosse Wirkung aufs Schweizer Spiel. Ein zweites Tor für die Geschichtsbücher wie gegen Spanien 2010 wollte ihm nicht gelingen.

Granit Xhaka: Lief viel, kämpfte viel, wirkte aber zu oft auch unglücklich in seinen Aktionen. Tolles Tor, als die Niederlage gegen Frankreich nicht mehr abzuwenden war, aber die vergebene Grosschance gegen Argentinien wird noch länger schmerzen.

Xherdan Shaqiri: Nach zwei mässigen Auftritten zu Turnierbeginn in der Kritik, dann eine wunderbare Reaktion mit 3 Toren gegen Honduras. Auch gegen Argentinien sehr stark, phasenweise deutlich auffälliger als Messi. Wie Rodriguez gehört ihm die Zukunft - wenn er im Klub künftig mehr zum Einsatz kommt.

Josip Drmic: Das ersehnte WM-Tor blieb ihm verwehrt. Insgesamt aber mit guten Leistungen, insbesondere gegen Honduras mit den zwei herrlichen Vorlagen für Shaqiri. Ein Schatten bleibt: Diese Riesenchance in der 1. Halbzeit gegen Argentinien…

Haris Seferovic: Schoss die Schweiz zum Sieg gegen Ecuador und durfte danach gegen Frankreich von Beginn an ran. Konnte dieses Vertrauen nicht rechtfertigen. Gegen Honduras und Argentinien nach der Einwechslung ohne grosse Wirkung.

Ohne Einsatz und daher ohne Bewertung: Yann Sommer, Roman Bürki, Reto Ziegler, Tranquillo Barnetta und Mario Gavranovic.

Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM live, 01.07.2014, 18:00 Uhr

Meistgelesene Artikel