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Aarau-Coach Sven Christ im Interview
Aus Sport-Clip vom 04.10.2014.
abspielen. Laufzeit 12 Minuten 52 Sekunden.
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Super League Aarau-Coach Christ weiss, wie YB zu stoppen ist

Der 40-jährige Sven Christ hat in seiner ersten Saison als Super-League-Trainer mit Aarau viele überrascht. Nun will der ehrgeizige, aber kollegiale Fussball-Lehrer am Sonntagnachmittag YB zum 2. Mal in dieser Saison ärgern.

Der FC Aarau steht nach 10 Runden mit 11 Punkten da. Den 6. Tabellen-Platz hätten viele Experten dem Team von Coach Sven Christ nicht zugetraut. Nach dem Abgang von René Weiler hat es der 40-Jährige jedoch geschafft, seine Philosophie innert nützlicher Frist seinen Spielern näherzubringen.

TV-Hinweis

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Die Partie der 11. SL-Runde zwischen Aarau und den Young Boys zeigen wir Ihnen am Sonntag, den 5. Oktober ab 15:45 Uhr live auf SRF zwei.

«Es hat viel Überzeugungsarbeit gebraucht, dass es der kleine FC Aarau wagt, Ballbesitz anzustreben», sagt Christ. Er habe versucht, seinen Spielern den Glauben einzuimpfen, bei den Grossen anzutreten, um etwas Zählbares zu holen. «Wenn bei uns nicht alles stimmt, holen wir auch nichts. Aber das Wissen, dass wir mit dem Glauben an uns selbst gegen alle etwas erreichen können, ist bei uns sehr ausgeprägt.»

Christ und der schöne Fussball

Das Team sei in der Lage, mehrere Systeme anzuwenden und sogar innerhalb einer Partie umzustellen. Wie man stärkere Gegner ärgern kann, bewies Aarau bereits in der 2. Runde in Bern. Er habe mit einem 3-4-3-System versucht, die schnellen YB-Aussenläufer zu stoppen, erklärt Christ. Der Plan ging auf, es resultierte ein 1:1.

Der Punktestand beweise, dass eine gepflegte Spielweise auch erfolgreich sein könne. Mit einem schönen Fussball gelte es, das Publikum zu begeistern und auch die Notwendigkeit eines neuen Stadions in Aarau zu proklamieren. Christ grösster Trumpf ist dabei der Wille seiner Spieler: «Wir sind in jedem Spiel kämpferisch überlegen.» Er sei schon als Spieler sehr ehrgeizig gewesen und bringe diese Eigenschaft auch als Trainer mit. Das merke die Mannschaft.

Ein offener Rahmen wie bei Klopp

Ohnehin ist Christ der Draht zu den Spielern sehr wichtig. Im Fall von Goalie Joël Mall erwies sich der Weg des Dialogs als hilfreich. Christ sagt zum Inhalt der zahlreichen Gespräche mit Mall: «Meine Aufgabe war es, den Druck von ihm zu nehmen. Lars Unnerstall vergessen zu machen, war gar nicht möglich.» Der 23-Jährige dankte seinem Coach das Vertrauen mit starken Leistungen.

Im Umgang mit dem Team nachhaltig geprägt hat Christ die gemeinsame Zeit mit Dortmunds Star-Trainer Jürgen Klopp beim FSV Mainz (damals 2. Bundesliga). «Vor allem von seiner Art, mit den Spielern umzugehen, konnte ich profitieren. Sehr nahe zu stehen und dennoch einen offenen Rahmen zu pflegen, welcher der Mannschaft viele Freiheiten gibt, falls sie sich darin bewegt.» Es sei ihm wichtig, den Spielern zu vermitteln, dass sie nach Fehlern nicht gerade auf die Bank müssten und das Vertrauen nach wie vor bestehe.

Sendebezug: Radio SRF 1, Morgenbulletin, 05.10.14 08:00 Uhr

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