Es ist das Horrorszenario für Sion. Mit einer Niederlage gegen Xamax am Mittwoch würden die Walliser erstmals seit dem 8. Spieltag wieder auf einen der beiden letzten Ränge fallen. Und wenngleich in Sachen Barrage rechnerisch noch nichts entschieden wäre, die psychologischen Vorteile lägen fraglos bei Neuchâtel.
Als «Final» bezeichnete Sions Interimscoach Christian Zermatten das Derby. «Verlieren verboten», gab Klubpräsident Christian Constantin als Parole vor. Die Zeitung Le Matin nimmt das Publikum in die Pflicht: Ihm käme im wichtigen letzten Derby des Jahres eine zentrale Rolle zu. Der Klub scheint das ähnlich zu sehen: Mit günstigeren Tickets wurde die «Operation volles Stadion» lanciert.
Weitere Vorteile aufseiten der Sittener:
- Statistik: Xamax wartet seit September 2010 auf einen Sieg und ein Tor im Tourbillon.
- Restprogramm: In den letzten beiden Ligapartien warten auf Sion die nominell leichteren Gegner: Nach der Reise zum Chaos-Klub GC empfängt man zuhause das kriselnde Thun. Xamax hingegen muss nach dem Heimspiel gegen Lugano nach Basel reisen.
Betrachtet man indes die Formkurve der Gäste aus Neuenburg, sind diese zu favorisieren. Seit dem 27. Spieltag machte Xamax satte 8 Punkte auf Sion wett. Ausserdem kehrt gegen die Walliser der wichtigste Spieler ins Team zurück.
- Formhoch: Während das Team des beurlaubten Murat Yakin die letzten 4 Partien allesamt verlor (Torverhältnis 1:10), sammelte Neuchâtel im selben Zeitraum 7 Punkte und musste sich einzig dem FC Zürich geschlagen geben.
- Nuzzolo: Bei genannter Niederlage gegen den FCZ fehlte der wichtigste Spieler gesperrt. Gegen Sion ist Raphaël Nuzzolo wieder dabei. Mit je 14 Toren und Assists war der Routinier an 28 von 42 Xamax-Toren direkt beteiligt. Kein anderer Akteur in der Super League ist so wichtig für sein Team.
Sendebezug: SRF zwei, Super League - Goool, 12.5.2019, 18 Uhr