Rückblende: 17. November 2018, es läuft der 20. Spieltag. Gottéron deklassiert die SCL Tigers im eigenen Stadion mit 10:3 und verbessert sich mit dem 5. Sieg in Serie auf Platz 6. Der Rückstand auf Leader Biel beträgt 2 Punkte, der Vorsprung auf das neuntplatzierte Ambri 10 Punkte.
Da schien die Welt wieder in Ordnung, die Mannschaft nach einem Holperstart den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Diese waren nach den prominenten Zuzügen im Sommer (Philippe Furrer, Reto Berra, Samuel Walser, Noah Schneeberger) an das Team gestellt worden.
Wir sind nicht zufrieden mit der Situation.
Mittlerweile ist Freiburg wieder unter den Strich gefallen, daran änderte auch der 7:2-Sieg gegen die ZSC Lions am Dienstag nichts. «Wir sind schon nicht zufrieden mit der Situation», sagt denn auch Generaldirektor Raphaël Berger, «in den letzten 2 Monate haben wir nicht gut gespielt».
Wo genau liegt der Hund begraben? SRF-Eishockeyexperte Mario Rottaris erörtert die Schwachstellen bei den «Drachen» und kommentiert unsere Eindrücke.
1. Die fehlende Konstanz
Freiburg ist eine Wundertüte, Sieges- und Niederlagenserien wechseln sich in regelmässiger Reihenfolge ab (siehe Video oben).
2. Zu grosse Abhängigkeit von Julien Sprunger
Es scheint, als würden sich diverse Spieler hinter dem Topskorer verstecken.
3. Zu wenig offensiver Output der Verteidigung
Nur 5 Tore hat die Freiburger Defensive bisher in dieser Saison beigesteuert. Das ist der schlechteste Wert der gesamten Liga. Von den Verteidigern kommt in offensiver Hinsicht zu wenig.
4. Die Special-Teams überzeugen nicht
Das drittschwächste Powerplay und das schwächste Boxplay der Liga: Verbessert sich Gottéron nicht bei den Special Teams, wird es nichts mit dem Sprung über den Strich.
Noch ist nichts verloren bei den Saanestädtern, nur ein Punkt fehlt auf das achtplatzierte Genf, nur 7 Punkte auf Platz 3 (SCL Tigers). Es liegt also noch alles drin. Doch Rottaris stellt klar: «Die Schonfrist ist nun abgelaufen.»
Sendebezug: SRF zwei, «eishockey aktuell», 22.01.2019, 22:20 Uhr.