Die Partie zwischen Basel und Zürich (5:1) musste unmittelbar nach dem Treffer von Franck Etoundi (71.) für rund 20 Minuten unterbrochen werden, weil aus dem Fansektor der Zürcher Feuerwerkskörper auf den Rasen geflogen waren.
Amhof: «Mussten ein Zeichen setzen»
Schiedsrichter Sascha Amhof sah keine andere Möglichkeit, als die Teams in die Kabine zu schicken und die Partie zu unterbrechen. «Die Grenze wurde überschritten. Zusammen mit den beiden Teams mussten wir ein Zeichen setzen», begründete er seinen Entscheid.
Canepa: «Wir erreichen diese Leute nicht»
FCZ-Präsident Ancillo Canepa setzte nach dem Schlusspfiff zu einer Schimpftirade an. Das Verhalten «seiner Fans» hatte ihn aufs Gröbste erbost. «Ich habe eine Riesenwut im Bauch, dass wieder so etwas passiert ist. Dass sich Leute so aufführen, ist ein Skandal. Einfach unterste Schublade. Der Schaden ist natürlich immens für uns und den Schweizer Fussball.»
Auf die Frage, wie solche unschönen Vorkommnisse zu verhindern gewesen wären, meinte Canepa mit einer gewissen Ohnmacht: «Solche Spiele bergen halt ein Risiko. Und solange es Gruppierungen gibt, die nur Krawall suchen, ist es schwierig, etwas dagegen zu unternehmen. Einen Bodensatz an Leuten unter unseren Fans erreichen wir einfach nicht. Die kümmern sich um nichts.»
Hilferuf an andere Institutionen
Canepa richtete gleichzeitig einen Appell an die Justiz: «Als Fussballklub alleine kriegt man dieses Problem nicht in den Griff. Wir tun alles im Rahmen unserer Möglichkeiten, aber da sind andere Institutionen auch stärker gefordert.»
Communiqué des FCZ
«Der FC Zürich verurteilt diese kriminellen Handlungen aufs Schärfste und distanziert sich in aller Form von solchen Chaoten, welche die Sicherheit der Matchbesucher gefährden und den FC Zürich, die zivilisierten Fans und den Fussball im Allgemeinen damit massiv in Misskredit bringen. Im Umfeld des FCZ und des Fussballs gibt es keinen Platz für solche asozialen Elemente. Entsprechend sichert der FC Zürich den Behörden und der Polizei jegliche Unterstützung zu, um die Täter für ihr gemeingefährliches Tun zur Rechenschaft ziehen zu können, damit diese die Strafe bekommen, die sie verdienen.» |
Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 12.04.2015, 17:45