Gianluca Gaudino hatte YB gegen Thun soeben mit einem herrlichen Freistoss aus rund 20 Metern herrlich in Führung geschossen, als sich Unheil ankündete. Schiedsrichter Lionel Tschudi formte mit seinen Händen ein Viereck – der VAR bat ihn zum Bildschirm. Nach Konsultation der Videobilder legte sich Tschudi fest: alles regelkonform, 1:0 für die Young Boys.
Die Thuner Defensive hatte nach dem Gegentor keine Sekunde reklamiert. Was also war potenziell illegal gewesen? Die Antwort: YB-Spieler Jean-Pierre Nsame stand zu nahe an der Thuner Mauer, was gegen eine neue Regel verstösst.
Das «International Football Association Board» IFAB, auf das sich auch die Super League stützt, hält in Regel 13, Ziffer 2 fest:
Bilden drei oder mehr Spieler des verteidigenden Teams eine Mauer, müssen alle Spieler des angreifenden Teams einen Abstand von mindestens 1 m zur Mauer einhalten, bis der Ball im Spiel ist.
In den Sanktionen (Ziffer 3) wiederum heisst es, bei Nichteinhalten der Regel werde «ein indirekter Freistoss verhängt».
Bua: Tor statt Rot
Erhitzte Gemüter gab es auch bei Basels 4:0-Sieg über den FC Zürich. Kevin Bua, notabene einst beim FCZ zum Profi-Akteur gereift, erhöhte in der 51. Minute zum vorentscheidenden 2:0 für den FCB. Wenige Sekunden zuvor hatte er Simon Sohm rüde mit offener Sohle von hinten attackiert.
Mit Gelb kam er dabei äusserst gut weg. Hätte Referee Alain Bieri den roten Karton ausgepackt, wäre das 2:0 nicht gefallen – zumindest nicht durch Bua. Und ein FCZ in numerischer Überzahl hätte wohl mit mehr Konsequenz den Ausgleich gesucht.
Sendebezug: sportlive auf SRF zwei vom 25.09.2019 um 19:40 Uhr.