Nur 7 Punkte liegt das drittklassierte Thun vor dem Barrageplatz. In anderen Worten: 8 der 10 Super-League-Teams müssen noch um den Ligaerhalt bangen.
«Das ist eine aussergewöhnliche Situation, eine solche Konstellation hatten wir 5 Runden vor Schluss noch nie», sagt SRF-Experte Bruno Berner. «Ich würde keines dieser Teams als bereits gerettet oder bereits abgestiegen erklären. Es ist wirklich alles offen. Die Spannung ist enorm.»
Das meint der ehemalige Nati-Verteidiger im Einzelnen zu den Teams:
Thun (3., 40 Punkte): «Sie spielen eine schlechte Rückrunde und leben noch von ihren guten Vorrunden-Resultaten. Der Match gegen Xamax am Sonntag ist wichtig. Mit einem Sieg sind sie durch. Die Qualifikation für den Cupfinal dürfte sie eher beflügeln als belasten.»
Luzern (4., 40 Punkte): «Sie haben einige sehr gute Spiele gezeigt. Mit dem wichtigen 3:1 über Thun sind sie auf die Siegerstrasse zurückgekehrt.»
Lugano (5., 38 Punkte): «Ein spielstarkes Team, das in den letzten Wochen vieles richtig gemacht hat. Sie sind derzeit schwierig zu schlagen, wie das beachtliche 2:2 in Bern gezeigt hat. Im Moment spricht viel für Lugano.»
Sion (6., 37 Punkte): «Sie traten zuletzt eher instabil auf. Es gibt viele Wechsel, in der Formation und in der Taktik. Mit Murat Yakin an der Seitenlinie ist die taktische Ausrichtung Sions grosse Stärke.»
Zürich (7., 37 Punkte): «Angesichts des Kaders, der Vorrunde und ihrer europäischen Auftritte hätte ich den FCZ weiter vorne erwartet. Sie spielen eine dürftige Rückrunde und mussten sich nach unten orientieren. Mit dem 1:0 gegen Sion gelang ihnen ein kleiner Befreiungsschlag.»
St. Gallen (8., 36 Punkte): «Sie zeigten teilweise begeisternden Offensivfussball und noch vor 3 Wochen hätte man nicht erwartet, dass sie in diesen Sog geraten. In der Rückwärtsbewegung waren sie aber oft zu fehlerhaft. Für Teams, die lange auf die Europacup-Plätze schielen, ist es erfahrungsgemäss schwierig umzuschalten, wenn plötzlich das Abstiegsgespenst droht. Das Spiel gegen GC ist eminent wichtig.»
Xamax (9., 33 Punkte): «Es scheint, als ob die Spieler für den Trainer Stéphane Henchoz spielen. Befreiter, lockerer, engagierter. Und sie haben Raphaël Nuzzolo, der ein Spiel aus dem Nichts entscheiden kann.»
GC (10., 24 Punkte): «Die wenigsten Siege, die meisten Niederlagen, das schlechteste Torverhältnis, viele Wechsel – momentan spricht nichts für GC. Aber angeschossene Löwen sind die gefährlichsten.»
Sendebezug: SRF zwei, 28.4.19, Super League Goool, 18:00 Uhr