Über Jahre war die brasilianische Nationalmannschaft neymar-zentriert. Unter dem früheren Coach Dunga lautete die Devise: Pass zu Neymar und schauen, was passiert. In Brasilien entstand der Ausdruck «Neymardependencia».
Wir werden nichts überstürzen, seine Gesundheit geht vor.
Der aktuelle Trainer Tite werkelte von Anfang an akribisch daran, diese Abhängigkeit zu verringern. Jetzt könnte sich dieses Bemühen auszahlen.
Offensiver Plan B
Neymar laboriert derzeit an einem Mittelfussbruch. Zurückerwartet wird der Superstar Anfang Juni – also eigentlich pünktlich zur WM. Doch sicher ist das nicht. «Wir werden nichts überstürzen», sagt Tite, «seine Gesundheit geht vor.»
In diesem Fall käme Tites Plan B ins Spiel: In seiner «heiligen» 4-1-4-1-Formation rückt Philippe Coutinho (Barcelona) wohl hinter die Spitze und macht auf den Flügeln Platz für Willian (Chelsea) und Douglas Costa (Juventus). Vorne hat Tite mit Gabriel Jesus (Manchester City) oder Roberto Firmino (Liverpool) ebenfalls hochkarätige Optionen.
Beweisen darf sich die Neymar-lose Offensive am Dienstagabend gegen Deutschland.