Im Interview nach der 0:3-Niederlage gegen Portugal musste Jan Bamert erst einmal nach Worten suchen. Für eine Bilanz sei es noch zu früh, momentan dominiere die Enttäuschung über das Ausscheiden an der U21-EM in Slowenien und Ungarn, erklärte der Sion-Verteidiger. «Wir haben heute gegen einen besseren Gegner verloren. Das müssen wir akzeptieren, dennoch tut es weh», schilderte Bamert.
Und tatsächlich: Den zur Viertelfinal-Qualifikation fehlenden Punkt muss die Nachwuchs-Nati wohl nicht in der Partie gegen die spielstarken und in allen Belangen überlegenen Portugiesen suchen. Vielmehr erwies sich die bittere 2:3-Niederlage gegen Kroatien als Stolperstein. Im Vergleich zum sensationellen 1:0-Coup über England zum Auftakt der EM befindet sich das Team von Trainer Mauro Lustrinelli am anderen Ende der Gefühlsskala.
«Wir müssen das jetzt sacken lassen. Aus diesem Spiel und Turnier kann sicher jeder etwas mitnehmen», übte sich Kevin Rüegg in Fatalismus. «Wir können stolz auf uns sein. Alle, die uns zugeschaut haben, haben gesehen, dass wir für die Schweiz alles gegeben haben», bilanzierte der Hellas-Verona-Legionär.
Auch Chefcoach Lustrinelli fand: «Enttäuscht sein müssen wir, dass wir gegen Kroatien wohl einen Punkt verschenkt haben.» Natürlich sei man Portugal, dessen Spieler bei Barcelona, Valencia oder Wolverhampton regelmässig zum Einsatz kommen, spielerisch nicht gewachsen. «Für uns war die Schwierigkeit, 3 Partien auf dem gleich hohen Niveau zu bestreiten. Im Moment sind wir dazu nicht fähig.»
Dennoch blickte Lustrinelli nach einer «tollen Erfahrung» optimistisch in die Zukunft: «Wir gehörten zu den jüngsten von allen Teams. Neun Spieler dürfen auch die nächste Kampagne mitmachen. Die nächste Generation ist lanciert.»