- Nach 138 Minuten Torflaute traf die belgische Offensive erstmals an diesem Turnier.
- Romelu Lukaku war Doppeltorschütze und damit vor den Augen von König Philippe Matchwinner.
- Italien steht durch den Sieg der «Roten Teufel» vorzeitig als Gruppensieger fest, Belgien reicht im abschliessenden Gruppenspiel gegen Schweden ein Punkt für Rang 2.
Während eineinhalb Spielen mussten sich die belgischen Supertalente mangelnde Kreativität, Durchsetzungskraft und Effizienz vorwerfen lassen. Bis zur 48. Minute im Spiel gegen Irland. Dann wurde der Bann von Sturmtank Lukaku gebrochen. Und wie!
- 1:0: Kevin De Bruyne, bei der Niederlage gegen Italien noch völlig harmlos, zieht auf der rechten Seite davon und lanciert Lukaku in der Mitte. Der Everton-Stürmer trifft aus 16 Metern präzis in die linke untere Ecke.
- 2:0: Zwölf Minuten später schleicht sich Axel Witsel in den Strafraum und schliesst eine perfekt getimte Flanke per Kopf ab.
- 3:0: Lukaku zum Zweiten. Nach einem Konter übers gesamte Feld wird der 23-Jährige in der 70. Minute von Eden Hazard mustergültig lanciert und bleibt vor Goalie Darren Randolph eiskalt.
«Das wichtigste ist der Sieg» sagte ein erleichterter Lukaku nach dem Spiel. Dennoch freuten ihn natürlich auch seine persönlichen Erfolgserlebnisse: «Die beiden Tore habe ich für meine Mutter geschossen – aber auch fürs Team.»
Ladehemmungen vor der Pause
Die hoch gehandelten Belgier, die sich nach der Startniederlage gegen Italien zur Krisensitzung getroffen hatten, waren vor 39'493 Zuschauern von Anfang an drückend überlegen gewesen. Dennoch hatten sie vor der Pause nur drei nennenswerte Chancen durch De Bruynes Freistoss (17.), Hazards Schuss übers Tor (21.) und einen Kopfball von Toby Alderweireld, den Wes Hoolahan auf der Torlinie wegschlug (42).
Iren laufen ins offene Messer
Davon abgesehen quälten sich die Belgier lange gegen Iren, die kompakt standen und beherzt verteidigten. Erst als die «Boys in Green» dann das 0:1 kassiert hatten, sahen auch sie sich zu mehr Offensivdrang gezwungen.
Jetzt müssen wir Italien schlagen
Immerhin gelang es ihnen, die Belgier für einige Minuten in deren Strafraum zu drängen – gefährlich wurden sie dabei aber nicht. Dafür verloren sie hinten die Organisiation und wurden entsprechend ausgekontert.
Italien steht als Gruppensieger fest
Während den Belgiern im abschliessenden Gruppenspiel gegen Schweden ein Punkt zum 2. Platz reicht, erwartet die Iren eine schwierige Mission. Sie brauchen gegen die vorzeitig als Gruppensieger feststehenden Italiener einen Vollerfolg – und vor allem mehr Disziplin, wie es ihr Abwehrchef John O'Shea fordert.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur EURO 2016