- Die EURO-Halbfinals sind komplett: Portugal-Wales am Mittwoch, Deutschland-Frankreich am Donnerstag.
- Erstmals hat mit Frankreich ein Team an einer EURO 4 Tore in der 1. Halbzeit eines K.o.-Spiels geschossen.
- Griezmann ist mit seinem 4. Tor bester Torschütze der EURO.
Frankreich hatte an der Heim-EURO bisher als Langsamstarter gegolten, seine Siege vor allem in den Schlussminuten herausgeschossen. In einer 1. Halbzeit hatte das Team von Didier Deschamps bis und mit Achtelfinal noch gar nicht getroffen.
Gegen Island kam nun alles ganz anders: Der schön freigespielte Olivier Giroud in der 12. und Paul Pogba per Kopf in der 19. Minute sorgten im Stade de France von Saint-Denis früh für eine Vorentscheidung.
Ein zweiter Doppelschlag
Die Isländer wirkten nach diesem Doppelschlag konsterniert, das Sensationsteam war zu keiner spürbaren Reaktion fähig. Die Franzosen kontrollierten das Spiel und landeten vor der Pause gleich noch zwei weitere Tiefschläge: Dimitri Payet mit einem Schuss in die weite Ecke sowie Antoine Griezmann mit einem Lupfer beendeten in der 43. und 45. Minute die letzten Spekulationen.
So wurde die 2. Halbzeit vor 75‘000 Zuschauern zur Formsache. Immerhin gelang den Isländern durch Kolbeinn Sigthorsson nach 56 Minuten endlich ein gefährlicher Abschluss – und das Tor zum 1:4. Frankreichs Reaktion kam aber umgehend, Giroud traf per Kopf zum 5:1, Island-Keeper Hallgrim Halldorsson kam in der Luft zu spät. Das 2:5 durch Basels Birkir Bjarnason bedeutete die abschliessende Resultatkosmetik der Isländer.
Kein Nadelstich für Island möglich
Der mit einer besonderen Spannung erwartete Viertelfinal wurde somit zu einer unverhofft klaren Angelegenheit. Die frühen Tore der Franzosen waren Gift für Island. Hätte die Partie länger 0:0 gestanden – wer weiss, ob die Nordländer nicht erneut einen entscheidenden Nadelstich hätten setzen können.
So war die fussballerische Überlegenheit der Franzosen zu gross. Island, das die EURO mit seinem Engagement und seiner Unbeschwertheit bereichert hat, muss doch noch die Rückreise antreten. Viel, viel später allerdings, als gemeinhin erwartet worden war.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 03.07.2016, 20:00 Uhr