Der Europameister von 2008 und 2012 gegen den viermaligen Weltmeister. Die goldene Generation um Andres Iniesta gegen die neue Squadra Azzurra von Trainer Antonio Conte. Tiki-Taka gegen das grösste Abwehrbollwerk der EM.
Das Duell zwischen den beiden europäischen Fussball-Grossmächten Spanien und Italien verspricht Brisanz. Zum dritten Mal in Serie treffen die Nationen an einer EM-Endrunde aufeinander. Sowohl der Viertelfinal 2008 (nach Penaltyschiessen) als auch der Final 2012 (4:0) entschieden die Spanier zu ihren Gunsten.
Italien zittert vor Morata
«Spanien ist ein bisschen unsere schwarze Bestie seit 2008», sagte Giorgio Chiellini vor der Abreise aus dem Mannschaftsquartier in Montpellier nach Paris. Der Verteidiger hätte wohl nichts dagegen gehabt, erst später im Turnier auf den «Angstgegner» zu treffen. Denn: «Auf dem Papier ist Spanien unschlagbar», blickte Chiellini voraus.
Morata ist in Top-Form, und wir Italiener haben ihn dahin gebracht.
So schrieb auch die Gazzetta dello Sport: «Das Hindernis ist schon im Achtelfinal gross, um nicht zu sagen enorm.» Optimismus oder gar Euphorie tönt definitiv anders. Dass das Duell mit Spanien eigentlich viel zu früh kommt, damit scheint man sich in Italien abgefunden zu haben. Etwas anderes ärgert die Tifosi viel mehr: Den besten Stürmer der Spanier, Alvaro Morata, haben sie selbst geschaffen.
Bei Juve gross geworden
Der 23-Jährige gehört mit bislang 3 Toren zu den treffsichersten Spielern dieser EURO. Auch in Sachen Torabschlüsse ist Morata mit 6 Versuchen vorne dabei. Kein Wunder prüft Real Madrid zur Zeit eine Rückkaufoption, um den Stürmer kommende Saison von Juventus Turin zurückzuholen.
Erst in den vergangenen 2 Jahren war Morata in Italien zu einem Top-Stürmer gereift. 12 Tore und gleich viele Vorlagen unterstreichen dies eindrücklich. Gegen Spanien werden die Italiener beweisen müssen, dass ihr Abwehrriegel auch einem Stürmer, den sie selbst geformt haben, standhalten kann.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur EURO in Frankreich