- Kroatien ist spielerisch hoch überlegen, bringt ein 2:0 aber nicht über die Zeit
- Kroatische «Fans» sorgen mit Petarden-Würfen für einen Skandal
- Necid gleicht in der Nachspielzeit per Penalty aus
Während einer Stunde war das Spiel der Gruppe D in St-Etienne ein kroatisches Powerplay. Die von Schicksalsschlägen gebeutelten «Karierten» führten nach Toren von Ivan Perisic (37.) und Ivan Rakitic (59.) mit 2:0 und übten weiter Druck auf das tschechische Tor aus.
Fatale Modric-Auswechslung
Dann wechselte Kroatiens Coach Ante Cacic Regisseur Luka Modric aus, offensichtlich um ihn für das Spitzenspiel gegen Spanien zu schonen – retrospektiv ein grosser Fehler, wie er nach dem Spiel auch zugab. Denn Milan Skoda verkürzte nach einer feinen Flanke von Routinier Tomas Rosicky per Kopf zum 1:2 (76.).
Spiel unterbrochen
Kurz vor Schluss kippte die Stimmung endgültig, als Schiedsrichter Mark Clattenburg das Spiel wegen Pyros auf dem Feld unterbrach . Die Petarden waren aus dem kroatischen Fan-Sektor geworfen worden. Danach kam es zu Rangeleien unter kroatischen Fans.
Nach Wiederanpfiff drückte Tschechien auf das 2:2. Prompt unterlief Kroatiens Verteidiger Domagoj Vida in der Nachspielzeit ein Hands im eigenen Strafraum. Der eingewechselte Tomas Necid verwandelte mit seinem ersten Ballkontakt souverän und bescherte Tschechien den 1. Punkt.
Rosicky gibt Forfait
Getrübt wurde der tschechische Punktgewinn durch den Ausfall Rosickys in der Nachspielzeit. Der 35-jährige Spielmacher erlitt eine Muskelverletzung und verspürt zudem starke Schmerzen an der Achillessehne. «Für mich ist das Turnier zu Ende», musste Rosicky nach einer ersten Untersuchung im Anschluss an das Spiel einsehen.
Stimmen zum Spiel:
- Pavel Vrba (Trainer Tschechien): «Wir sollten vorsichtig sein, das Wort Wunder zu benutzen. Wir haben einen Punkt gewonnen und haben jetzt alles in der eigenen Hand. Alle Spieler haben alles in der zweiten Halbzeit gegeben, die Einwechselspieler haben uns einen Schub gegeben.»
- Ante Cacic (Trainer Kroatien): «Wir waren die bessere Mannschaft, hatten viele Chancen. Unser grösstes Problem war die Auswechslung Luka Modrics, danach haben wir unsere Linie verloren.»
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Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 17.6.16, 17:30 Uhr