Sie waren als haushohe Favoriten zum Final angetreten und schlichen mit der ungeliebten Silbermedaille vom Feld: Trotz Chancenplus gelang den Franzosen in 120 Minuten kein Tor, nachdem sie in den 6 Spielen zuvor 13 Mal getroffen hatten.
Entsprechend zeigte sich Trainer Didier Deschamps enttäuscht:
- «Wir haben eine grosse Titelchance verstreichen lassen. Es gibt keine Worte, dieses Gefühl zu beschreiben. Die Enttäuschung ist immens. Wir haben zusammen gelitten, zusammen gewonnen und nun eben zusammen verloren. Es wäre schön gewesen, unserem Publikum die Trophäe zu präsentieren. Aber es sollte nicht sein.»
Gignacs grosse Chance
Nur Zentimeter fehlten, und die Gefühlslage wäre bei den Teams umgekehrt gewesen: In der Nachspielzeit der regulären Spielzeit traf der eingewechselte André-Pierre Gignac nach einem hübschen Schlenker den Innenpfosten, Antoine Griezmann verpasste es, in den zurückprallenden Ball zu rutschen.
Griezmann unglücklich
Überhaupt kämpfte der bisherige Held Frankreichs und 6-fache Torschütze Frankreichs unglücklich. Zwar kam er zu Chancen, fand in Rui Patricio aber seinen Meister. Als er einen Eckball weit über seine Mitspieler in die Outlinie auf der gegenüberliegenden Seite beförderte, enervierte sich sogar der sonst gelassene Deschamps.
Und Atletico Madrids Griezmann verlor wenige Wochen nach dem CL-Final ein 2. grosses Endspiel, wieder gegen Reals Ronaldo.
Erste Niederlage im eigenen Land
Es war die 1. französische Niederlage im eigenen Land an einer Endrunde seit 78 Jahren. 1984 (EM) und 1998 (WM) hatten sich «Les Bleus» ungeschlagen den Titel geholt. Inklusive der Vor- und K.-o.-Runde 2016 dauerte die Serie der Ungeschlagenheit 18 Spiele.
Deschamps selbst, der 1998 sowie bei der EM 2000 in den Niederlanden sein Team als Captain zum Titel geführt hatte, muss weiter auf seinen ersten Pokal als Nationaltrainer warten.
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Sendebezug: SRF zwei, EURO live, 20:00 Uhr, 10.7.16