- Tattoo und Sheeran-Konzert als Stein des Anstosses
- Schiri-Boss Collina sprach ein Machtwort
- Clattenburg leitete bereits das Schweizer Achtelfinal
Pierluigi Collina, seines Zeichens Schiedsrichterchef der Uefa, setzte gegen den Willen des englischen Verbands FA durch, dass einer seiner Lieblingsschüler bei der EURO dabei ist.
Der Streit um Clattenburg begann nach den Olympischen Spielen 2012 in London. Als Erinnerung an das Finale des Fussballturniers zwischen Mexiko und Brasilien (2:1) liess sich Clattenburg die olympischen Ringe auf den Arm tätowieren. Clattenburgs Bosse bei der FA waren «not amused». Für die Herren sind eine Tätowierung und die geforderte Seriosität eines Unparteiischen nicht miteinander vereinbar.
Sheeran-Konzert wird Clattenburg zum Verhängnis
Als sich Clattenburg dann auch noch einen kleinen Verstoss gegen die Statuten erlaubte, wurde er prompt von seinen Vorgesetzten abgestraft. Weil der Unparteiische zu einer Begegnung getrennt von seinen Assistenten anreiste, um auf dem Weg ein Konzert von Popstar Sheeran zu besuchen, suspendierte die FA den Profi-Referee für einen Spieltag der Premier League.
Um keine weitere Angriffsfläche zu bieten und das Tattoo zu verbergen, hat Clattenburg während seiner bisherigen drei EURO-Partien immer Trikots mit langen Ärmeln getragen. Das tat der Leistung des 41-Jährigen, der bei seiner ersten Endrunde dabei ist, keinen Abbruch.
Clattenburg pfeift bereits seit 2004 in der Premier League, seit zehn Jahren steht er auf der FIFA-Liste. An der EM leitete er souverän die Vorrundenpartie zwischen Italien und Belgien sowie das Achtelfinale zwischen Polen und der Schweiz (5:4 im Elfmeterschiessen). Auch beim Skandalspiel zwischen Kroatien und Tschechien (2:2), das aufgrund der Ausschreitungen von kroatischen Randalierern kurz vor dem Abbruch stand, machte der Schiedsrichter eine gute Figur.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur EURO in Frankreich