- Die Tore gehen auf das Konto von Morata (2) und Nolito
- Spaniens Wahnsinns-Serie hält an: Nun sind es 4380 Tage der Ungeschlagenheit an der EM
- Der Titelverteidiger steht zum 3. Mal in Folge in den Achtelfinals, die noch punkte- und torlosen Türken dagegen in der Gruppe D vor dem Aus
Spaniens Nationalcoach Vicente del Bosque hatte vor dem 2. Gruppenspiel geflissentlich auf die Euphoriebremse getreten. «Lassen wir uns von den Komplimenten und den Lobeshymnen nicht blenden.»
An diese mahnenden Worte knüpfte er den Befehl: «Wir dürfen die Türken auf keinen Fall unterschätzen.» Die Warnung des 65-Jährigen ist früh zur Makulatur geworden, denn das enttäuschende Team von Antipode Fatih Terim konnte dem EM-Titelverteidiger in Nizza nicht auf Augenhöhe begegnen.
Zwei starke Szenen von Nolito
La «Furia Roja» hatte zwar etwas Anlaufzeit gebraucht, ehe die Maschine angeworfen war. Doch sobald die Iberer ihre Betriebstemperatur erreicht hatten, waren sie vom Aussenseiter kaum mehr zu bändigen.
Weniger als 3 Minuten benötigten sie für den Doppelschlag nach rund einer halben Stunde, der die Partie in für sie gewünschte Bahnen lenkte. Und beide Male war Nolito die treibende Kraft – einmal als Ausgangspunkt, einmal als Vollstrecker:
- 34. Minute: Eine massgeschneiderte Flanke Nolitos findet den Kopf des hoch gestiegenen Alvaro Morata. Der 23-Jährige kann unbedrängt einnicken.
- 37. Minute: Mehmet Topal serviert mit seiner misslungenen Kopf-Abwehr im Strafraum den Ball direkt vor Nolitos Füsse. Dieser zieht souverän ab.
Mit der Fortdauer wirkten die Türken noch unsortierter und scherten sich kaum darum, als es von den eigenen Fans Pfiffe absetzte.
Dankbare Arbeit für Del Bosque
Dem 3:0, unmittelbar nach der Pause erneut durch Morata erzielt, haftete wohl der Makel eines Offsides an. Das schmälerte die Leistung der Spanier nicht, die in einer einseitigen Partie bald schon wieder den Schongang einlegen konnten.
Wir sind als Mannschaft auseinandergefallen und haben uns aufgegeben.
Der 7. Sieg in Folge an einer EM-Endrunde bringt den Spaniern die vorzeitige Qualifikation für die K.o.-Phase. Und er beschert Trainer Del Bosque Arbeit, falls dieser seiner Linie treu bleiben und weiter den Mahnfinger heben will.
Üble Laune bei Terim
Nicht untätig dürfte auch «Imperator» Terim in den nächsten Tagen sein. Er wirkte nach der Partie angesäuert und hatte wenig übrig für die magere Leistung seiner Spieler. «Wir sind als Mannschaft auseinandergefallen und haben uns aufgegeben.» Der Türken-Coach machte unmissverständlich klar, dass er eine solche Haltung nicht duldet.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur EURO 2016