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Eden Hazard und Radja Nainggolan schleichen mit hängenden Köpfen vom Platz.
Legende: Masslose Enttäuschung Eden Hazard und Radja Nainggolan schleichen vom Platz. Keystone

UEFA EURO 2016 Wenn die goldene Generation plötzlich verloren ist

Geheimfavorit, goldene Generation, immense Erwartungen - und plötzlich ist alles vorbei. Belgiens EURO-Traum ist am Freitagabend geplatzt wie eine Seifenblase.

Der Hype um die belgische Nationalmannschaft im Vorfeld der EURO in Frankreich war riesig. Nicht wenige dürften der als «goldene Generation» gepriesenen Mannschaft von Marc Wilmots gar den Titel zugetraut haben.

Aber Belgien hat es verpasst, seinen Ruf als «Geheimfavoriten» zu rechtfertigen. Und das nicht zum ersten Mal. Bereits an der WM vor zwei Jahren hielten Experten grosse Stücke auf die hochbegabte Truppe. Auch damals bedeuteten die Viertelfinals Endstation.

Ratlosigkeit beim Trainer

Kevin De Bruyne, Eden Hazard, Axel Witsel, Romelu Lukaku, Dries Mertens - die Liste an klingenden Namen könnte beinahe endlos weitergeführt werden. Gescheitert sind sie alle, und zwar sang- und klanglos. Wie kann das sein?

Vielleicht war es Angst.
Autor: Belgien-Coach Wilmots

Trainer Wilmots hinterliess nach dem Schlusspfiff einen ratlosen Eindruck. «Wir hatten eine gute Strategie. Die ersten 20 Minuten haben wir gut gespielt und Wales dominiert. Danach sind wir 15 Meter zurückgewichen. Ich weiss nicht, warum das passiert ist. Vielleicht war es Angst», suchte der 47-Jährige nach einer Erklärung.

Einzelkönner, aber kein Kollektiv

In der Tat, spielerisch vermochten die Belgier in der Anfangsphase zu überzeugen, waren voller Selbstbewusstsein. Der herrliche Führungstreffer durch Radja Nainggolan war der Lohn dafür. Nach dem Ausgleich liefen die «roten Teufel» aber ins offene Messer, liessen jegliche Strategie vermissen.

Wie schon im Auftaktspiel gegen Italien scheiterte Belgien schliesslich am eigenen Unvermögen, als Kollektiv auf Rückschläge reagieren zu können.

Welche Konsequenzen Wilmots aus diesem Scheitern ziehen wird, ist noch offen. «Natürlich fühle ich mich verantwortlich, ich fühle mich immer verantwortlich. Aber ich werde meine Entscheidung nach der EURO treffen», so der Nationaltrainer.

Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur EURO in Frankreich

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