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Didier Deschamps und Paul Pogba scherzen zuusammen im Training.
Legende: Gute Laune Trainer Didier Deschamps (rechts) und Paul Pogba machen beim EM-Gastgeber einen gelösten Eindruck. EQ Images
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UEFA EURO 2016 Gruppe A: Atmosphärische Störungen als Tabu

Frankreich setzt auf Ruhe und die 16-Jahres-Regel. Die Schweiz peilt mit einem Neuling das Novum an. Weitere Fakten zur Gruppe A, die von Rumänien und Albanien komplettiert wird.

Frankreich: Radikal umgebaut

  • Der Trainer: Didier Deschamps steht für einen rigorosen Neuanfang. Nur noch 6 Feldspieler, die die EURO 2012 bestritten haben, figurieren in seinem Aufgebot.
  • Der Star: Zur neuen Identifikationsfigur von «Les Bleus» mauserte sich Antoine Griezmann. Auf der 25-jährigen Offensivkraft von Atletico Madrid liegt der grösste Druck. Dies lässt sich schon an seinem Übernahmen ablesen: «Grizou» – in Anlehnung an «Zizou».
  • Der Abwesende: Bei der «Equipe tricolore» wird einem ungestörten Teamgeist alles untergeordnet. Dieser Anspruch kostete Karim Benzema den Platz im Kader. Denn der erfolgreichste Stürmer war in eine Sex-Video-Affäre inklusive Erpressung verwickelt.
  • Die Geschichte: 16 Jahre lagen zwischen dem 1. (1984) und dem 2. EM-Titel (2000). Weitere 16 Jahre später wäre für den Gastgeber die Zeit also wieder reif.
  • Die Prognose: Der Gruppensieg lanciert die Jagd auf den Titel.

Schweiz: Die Premiere ist fällig

  • Der Trainer: Vladimir Petkovic gibt mit 52 Jahren seinen Einstand an einer Endrunde – und er kämpft noch immer damit, die Fussstapfen seines Vorgängers Ottmar Hitzfeld auszufüllen.
  • Der Star: XS 23 – im Fall von Xherdan Shaqiris Qualitäten auf dem Rasen steht dieses Kürzel für Grösse. Der 24-Jährige soll auf dem rechten Flügel für die zündenden Ideen sorgen.
  • Der Abwesende: 89 Einsätze im Dienste der Nati vermochten die fehlende Spielpraxis von Gökhan Inler bei Meister Leicester City nicht aufzuwiegen. Der langjährige Captain bleibt entmachtet zu Hause.
  • Die Geschichte: Dreimal Anlauf genommen, dreimal gescheitert. Der Vorstoss in die K.o.-Runde wäre für die Schweiz ein Novum.
  • Die Prognose: Der Auftaktsieg gegen Albanien bringt ausreichend Schwung, um in die Achtelfinals einzuziehen.

Rumänien: Mit einem General und Robustheit

  • Der Trainer: Seit 45 Jahren hat Anghel Iordanescu (66) mit der Nationalelf zu tun. Erst als Spieler, nun zum 3. Mal als Coach. Wegen seiner langen Karriere beim Armee-Klub Steaua Bukarest wird er «Der General» genannt. Seine Devise: Nur das Resultat zählt.
  • Der Star: Auch ohne Torerfolg ist Vlad Chiriches eine Teamstütze. Seine Robustheit, Kopfballstärke und sein gutes Stellungsspiel machen den Napoli-Innenverteidiger zu einem unangenehmen Gegenspieler für jeden Stürmer.
  • Der Abwesende: Alexandru Maxim wurde im letzten Moment aus dem Kader gestrichen. Die Ausbootung des Mittelfeldspielers von Stuttgart löste zu Hause Polemik aus.
  • Die Geschichte: Bei bislang 4 Endrunden-Teilnahmen überstanden die Rumänen nur 1 Mal im Jahr 2000 die Vorrunde.
  • Die Prognose: Das Pendel kann auf beide Seiten ausschlagen: Die Achtelfinals sind möglich, aber auch eine vorzeitige Heimreise ist vorstellbar.

Albanien: Herzblut alleine genügt nicht

  • Der Trainer: Der Italiener Gianni de Biasi (59) coacht das Nationalteam seit 2012. Einst sagte er, er sei mit einer Albanerin verheiratet, nämlich mit der rotschwarzen Nati. Weil das Interview verkürzt übersetzt wurde, wird nun vielerorts seine Frau als Albanerin geführt. Aber sie ist eine Italienerin namens Paola.
  • Der Star: Lorik Cana (32) ist Captain, Defensiv-Regisseur, Rekord-Internationaler. Seinen Klub Nantes will der Ex-Lausanne-Spieler verlassen. Einst besass er ein Geschäft für französische Weine in Tirana.
  • Der Abwesende: Hamdi Salihi war Topskorer in der albanischen Liga und Meister mit Skenderbeu Korca, fiel aber dem letzten Cut zum Opfer.
  • Die Geschichte: Das 1. Länderspiel fand kurz nach dem 2. Weltkrieg ausgerechnet gegen Nachbar Jugoslawien statt (2:3). Seit dem Jahr 2003 wird das Nationalteam von ausländischen Coaches geführt, u.a. von Hans-Peter («Walz aus der Pfalz») Briegel und Arie Haan.
  • Die Prognose: Die «Skipetaren» kämpfen leidenschaftlich, fliegen aber in der Vorrunde raus.

Sendebezug: Laufende (Vor-)Berichterstattung zur EURO 2016

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