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Kevin de Bruyne im schwarzen Belgien-Shirt.
Legende: Kevin de Bruyne Der 24-Jährige ist ein Pfeiler in Belgiens National-Elf. Imago
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UEFA EURO 2016 Gruppe E: Ist Belgien reif für den Coup?

Mit grossen Ambitionen reist WM-Viertelfinalist Belgien an die EURO in Frankreich. Hier gibt es weitere Fakten zur Gruppe E, die von Irland, Italien und Schweden komplettiert wird.

Belgien: Offensivspektakel und defensive Sorge

  • Der Trainer: Marc Wilmots ist bekannt als der impulsive Trainer, unter welchem Belgien seinen Aufschwung erlebte. Dabei ist Sport nicht alles im Leben von Wilmots. Nach seinen ersten Trainer-Versuchen auf Schalke sass er von 2003 bis 2005 für die liberale wallonische Partei «Mouvement Réformateur» im Senat. Seit 2009 widmet er sich wieder dem Fussball bzw. der Nationalmannschaft.
  • Der Star: Kevin De Bruyne hat zweifellos das Potenzial, eine der grossen Figuren der EM zu werden. Der offensive Mittelfeldspieler ist technisch versiert, verfügt über viel Spielwitz und einen unbändigen Leistungswillen.
  • Der Abwesende: Vincent Kompany verletzte sich im Einsatz mit Manchester City im Champions-League-Halbfinal gegen Real Madrid. Der Captain und Abwehrchef wird dem Team schmerzlich fehlen.
  • Die Geschichte: Belgien gehört vielleicht die Zukunft, sicher aber nicht die Vergangenheit. Das Team hat sich erstmals seit 32 Jahren auf sportlichem Weg für die EM qualifiziert. Vor zwei Jahren war Belgien an der WM mit dabei und stiess bis in die Viertelfinals vor.
  • Die Prognose: Belgien ist längst mehr als ein Geheimfavorit, es zählt zu den Anwärtern auf den Titel. Für den ganz grossen Coup ist die Defensive aber zu anfällig.

Irland: Stolperstein für die Grossen

  • Der Trainer: Martin O'Neill feierte die grössten Erfolge als Trainer auf Klubebene mit Celtic Glasgow. Dreimal führte er das Team zum Meistertitel, einmal erreichte er den UEFA-Cup-Final. Das Amt des irischen Nationaltrainers übernahm er im November 2013 von Giovanni Trapattoni.
  • Der Star: Robbie Keane ist zwar 35 Jahre alt, doch nach wie vor der Star im Team. Mit fünf Toren war der Stürmer von Los Angeles Galaxy bester irischer Skorer in der Qualifikation. Allerdings laboriert Keane zurzeit noch an einer Wadenverletzung herum.
  • Der Abwesende: Kevin Doyles Zeit im Nationalteam scheint abgelaufen. Der 33-jährige Routinier mit der Erfahrung von 62 Länderspielen wurde von O'Neill zwar ins provisorische Kader berufen, am Ende aber doch ausgemustert.
  • Die Geschichte: Irland nahm erst zweimal an einer EM-Endrunde teil. 1988 und 2012 scheiterte man in der Vorrunde. In der Qualifikation für die EURO 2016 zeigten die Iren, wie schwer sie zu besiegen sind: Weltmeister Deutschland holte in zwei Spielen nur einen Punkt.
  • Die Prognose: Irland spielt leidenschaftlich, körperbetont und wird von tausenden nimmermüden Fans unterstützt. So stellen die Iren in der Gruppe E für jeden der drei Gegner einen Stolperstein dar. Trotzdem scheidet Irland frühzeitig aus dem Turnier aus.

Italien: Wer sorgt für die Tore?

  • Der Trainer: «Ein Trainer muss sein wie ein guter Schneider», sagt Antonio Conte, Italiens Mann an der Seitenlinie. Der 46-Jährige will aus seinem Spieler-Material einen laufstegreifen Anzug fertigen.
  • Der Star: Gianluigi Buffon – wer sonst? Aus der italienischen Nationalmannschaft ist der 38-Jährige kaum mehr wegzudenken. Als lebende Legende will «Gigi» in Frankreich seine Karriere um einen weiteren Höhepunkt erweitern.
  • Der Abwesende: Lange Jahre war Andrea Pirlo der Denker und Lenker im italienischen Mittelfeld. Der Wechsel nach New York bedeutete für den 37-Jährigen wohl das Ende seiner Nati-Karriere. Neben dem Routinier fand auch «Bad Boy» Mario Balotelli kein Platz in Contes Aufgebot. Zudem fallen die Mittelfeldspieler Marco Verratti und Claudio Marchisio verletzt aus.
  • Die Geschichte: Bei den letzten 2 Weltmeisterschaften hiess es für Italien bereits in der Vorrunde Endstation. An die EM vor 4 Jahren erinnert man sich da schon lieber. Italien schaffte nach Siegen gegen England und Deutschland den Final-Einzug. Dort setzte es gegen übermächtige Spanier aber eine deutliche 0:4-Niederlage ab.
  • Die Prognose: Die Gruppengegner haben es in sich, ein Scheitern in der Vorrunde käme für das Conte-Team aber dennoch einem Desaster gleich. Fraglich bleibt, wer vor der soliden Juve-Abwehr in der Offensive für Musik sorgen soll.

Schweden: Alles «Ibra» oder was?

  • Der Trainer: Seit 2009 steht Erik Hamren an der Seitenlinie der schwedischen National-Elf. Der 58-Jährige spielte selbst nur bis im Alter von 18 Jahren Fussball und widmete sich danach ganz dem Trainer-Dasein.
  • Der Star: «Ich brauche keine Trophäe, um zu wissen, dass ich der Beste bin», sagt Zlatan Ibrahimovic. Keine weiteren Fragen nötig.
  • Der Abwesende: Bei den Skandinaviern bangt man momentan um den Torhüter Nummer 1, Andreas Isaksson. Der 34-Jährige musste bei der EM-Generalprobe gegen Wales (3:0) zur Halbzeit aufgrund einer Rückenverletzung ausgewechselt werden. Zudem verpasst Abwehr-Routinier Mikael Antonsson die EM wegen eines Kieferbruchs.
  • Die Geschichte: Eine der schönsten Erinnerungen liegt noch nicht lange zurück: Ende November schlagen die Schweden Dänemark in der Barrage und qualifizieren sich für die EURO. An einer Endrunde haben die Skandinavier aber noch selten grosse Stricke zerrissen. 2004 stiess man bis in den Viertelfinal vor, 1992 reichte es an der Heim-EM gar für den Halbfinal.
  • Die Prognose: Ibrahimovic hin oder her: Eine Viertelfinal-Qualifikation der Schweden wäre eine Überraschung.

Sendebezug: Laufende (Vor-)Berichterstattung zur EURO 2016.

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