Schweizer Nationalmannschaft - Sommer: Foletti als Psychologe und die Kunst des Wartens

Nati-Goalie Yann Sommer gehört mindestens zu den Top Ten in Europa. Das glaubt jedenfalls sein Trainer und Freund Patrick «Fox» Foletti.

• 1. Die Kunst des Wartens

  Yann Sommer verfügt über viele Qualitäten. Eine, die ihm gegen Albanien geholfen hat, ist die Ruhe. «Er wartet und wartet und wartet», sagt Goalietrainer Patrick Foletti. «Er gibt damit dem Stürmer keine Lösungen, dieser muss irgendwann selbst eine Entscheidung treffen.» Armando Sadiku und Shkelzen Gashi machten am Samstag diese Erfahrung. Einfach darauf zu warten, was der Stürmer mache, klinge einfach. «Das ist aber etwas vom schwierigsten», sagt Foletti.

• 2. Wann es Foletti braucht

  Foletti und Sommer verbindet mehr als nur eine professionelle Beziehung. Der 42-jährige Ex-Goalie und Sommer kennen sich schon aus gemeinsamen GC-Zeiten und der U21-Nationalmannschaft. Foletti ist fast eine Art Psychologe. «Wenn er einmal einen weniger guten Tag hat, weiss ich genau, wann ich was sagen darf.» Sommer arbeitet aber auch mit einem Mental-Coach zusammen.

• 3. Sommer – der moderne Goalie

  «Yann gehört – bescheiden gesagt – zu den Top Ten in Europa», sagt Foletti. Sommer verkörpert den modernen Goalie wie kein anderer Schweizer Keeper. Die Einführung der Rückpassregel in den 1990er Jahren hat auch das Goalietraining stark geprägt. Als vor 20 Jahren Marco Pascolo bei der ersten Schweizer EM-Teilnahme zwischen den Pfosten stand, waren die Qualitäten der Keeper mit dem Ball am Fuss noch weit weniger ausgeprägt. Das grösste Kompliment für Sommer ist, dass von seinem Vorgänger Marc-André ter Stegen bei Gladbach schnell niemand mehr redete. Der Deutsche gilt als Spezialist in Sachen Ballbehandlung.

Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur Nationalmannschaft