1954 zog die Schweiz an der WM dank einem 4:1-Sieg in einem K.o.-Duell gegen Italien in den Viertelfinal ein. Seither stand die Nati an Endrunden noch 5 Mal in der K.o.-Phase. Jedes Mal musste sie sogleich als Verlierer vom Platz. In Bukarest bietet sich am Montag im 6. Anlauf nun die nächste Chance, diesen Fluch zu besiegen. Mit Frankreich wartet allerdings ein ganz grosses Kaliber.
Die Schweizer konnten nach enttäuschendem Beginn der EURO mit dem Unentschieden gegen Wales und der klaren Niederlage gegen Italien zuletzt viel Selbstvertrauen tanken. Beim kapitalen 3:1-Sieg gegen die Türkei überzeugte das Team von Trainer Vladimir Petkovic mit Einsatzbereitschaft, Leidenschaft und offensiver Durchschlagskraft.
Gleiche Aufstellung wie gegen die Türkei wahrscheinlich
Im Gegensatz zu den ersten beiden Gruppenspielen standen gegen die Türkei Silvan Widmer und Steven Zuber für Fabian Schär und Kevin Mbabu in der Startelf. Vor allem Zuber wusste seine Chance zu nutzen und überzeugte mit 3 Torvorlagen. Vieles spricht dafür, dass Petkovic auch gegen Frankreich mit der gleichen Formation beginnen wird.
Gegen den amtierenden Weltmeister muss die Schweiz nun aber so richtig über sich hinauswachsen. Die Qualität in der Mannschaft von Trainer Didier Deschamps ist enorm. Allerdings vermochten «Les Bleus» in der Gruppenphase nicht restlos zu überzeugen. Vor allem Ungarn hat beim 1:1 gezeigt, wie man die Franzosen in Schach halten kann.
Nati in der Statistik besser
Trotz der grossen Qualität sprechen auch die Statistiken nicht unbedingt für die Franzosen. Mit 31 Abschlüssen belegen sie nur Platz 14 aller Teams. 51,3 Prozent Ballbesitz entsprechen dem zwölftbesten Wert, gehören aber auch zum Konzept von Deschamps.
Die Schweiz steht in diesen Punkten mit 47 Abschlüssen (4.) und 54 Prozent Ballbesitz (8.) besser da. Mit 54,3 Prozent gewonnener Zweikämpfe liegt die Nati auch in dieser Wertung knapp vor Frankreich (54,1 Prozent).
Fragezeichen bei Frankreichs defensiven Aussenbahnen
Laut SRF-Experte Benjamin Huggel kann es für das Petkovic-Team ein Mittel sein, den Gegner mit einer defensiven Spielweise «mürbe» zu machen. So wie es die Ungarn vorgemacht haben. Gleichzeitig winken den Schweizern in der Offensive die besten Chancen mit Angriffen über aussen.
Auf der linken Seite laboriert Verteidiger Lucas Hernandez an Knie-, sein Ersatz Lucas Digne an Muskelproblemen. Auf der rechten Seite schwächelte Benjamin Pavard vor allem gegen Ungarn.