Die «roten Drachen» haben die EM-Vorbereitung am letzten Samstag mit einem 0:0 gegen Albanien in Cardiff abgeschlossen. Drei Tage zuvor hatte das Team von Rob Page gegen Weltmeister Frankreich eine 0:3-Niederlage einstecken müssen. Nichtsdestotrotz lassen sich viele positive Erkenntnisse ziehen:
- Die Performance von Goalie Danny Ward gegen Frankreich wird Trainer Robert Page die Wahl der Nummer 1 im Kasten am Samstag gegen die Schweiz erschweren.
- Stürmer Kieffer Moore von Cardiff City (20 Tore in der abgelaufenen Championship-Saison) und Juventus-Spieler Aaron Ramsey hinterliessen einen guten Eindruck. Daniel James, Gareth Bale, Joe Rodon und Joe Allen konnten im Hinblick auf das Turnier wertvolle Spielpraxis sammeln.
- Zum ersten Mal nach einer gefühlten Ewigkeit sind die Starspieler Bale, Allen, Ramsey und Ben Davies (Tottenham) allesamt fit.
Wie sieht die Startelf gegen die Schweiz aus?
Noch ist offen, welche Startelf am nächsten Samstag in Baku gegen die Schweiz auf dem Platz stehen wird. Auf den Schultern der erfahreneren Akteure wie Ramsey, Allen, Davies und Wayne Hennessey (Goalie bei Crystal Palace) wird sicherlich mehr Verantwortung liegen. Doch Youngster wie David Brooks (Bournemouth), Ethan Ampadu (von Chelsea zuletzt an Sheffield ausgeliehen), James (Manchester United), Rodon (Tottenham) und Neco Williams (Liverpool) sorgen für einen echten Konkurrenzkampf.
In den letzten Jahren ist die Kaderbreite signifikant verbessert worden. Wenn grosse Namen gefehlt haben, wurde dies oft sehr gut kompensiert. Dennoch kommt Bale, der 33 Tore für Wales erzielt hat, eine zentrale Rolle zu.
Bale und das Gerücht um den Rücktritt
Für viel Gesprächsstoff hat die Zukunft des 31-Jährigen gesorgt. Der Leihvertrag von Bale bei Tottenham läuft im Sommer aus. Noch ist er für ein Jahr an seinen Stammklub Real Madrid gebunden. Doch wo der passionierte Golfer nächste Saison seine Tore schiesst, ist ungewiss.
Aus Spanien verbreitete sich das Gerücht, Bale werde nach der EURO seine Karriere beenden. Sein Agent Jonathan Barnett winkte ab. Bale selber weigerte sich jüngst, irgendetwas zu seiner Zukunft zu dementieren oder zu bestätigen, um kein «Chaos» zu veranstalten. Im März noch hatte der 31-Jährige seine Absicht erklärt, Wales zum ersten Mal nach 1958 wieder an eine WM führen zu wollen.
Bale kann starke Zahlen vorweisen
Bales Formstand lässt die walisischen Fans hoffen: 11 Tore in 20 Spielen bzw. 920 Einsatzminuten gelangen ihm in der abgelaufenen Premier-League-Saison. Das macht 1 Tor alle 83 Minuten. Damit hat er den besten Schnitt der Liga.
Die Buchmacher im Vereinigten Königreich haben Wales schon abgeschrieben und als Gruppenletzten abgestempelt. Dennoch lastet nach dem Erreichen des EM-Halbfinals 2016 auf dieser Mannschaft ein gewisser Druck. Die erste Partie gegen die Schweiz wird wegweisend. Für den Verlierer könnte es sehr schwierig werden, die K.o.-Phase noch zu erreichen.