Viel Aufwand, kein Ertrag. Etwa so lässt sich der letzte Auftritt des spanischen Nationalteams an der EURO in England zusammenfassen. Trotz spielerischer Überlegenheit und 66 Prozent Ballbesitz standen die Ibererinnen am letzten Dienstag gegen Deutschland am Ende mit leeren Händen da.
Die Konsequenz der offensiven Harmlosigkeit resultiert darin, dass für die Spanierinnen in der abschliessenden Partie alles auf dem Spiel steht. Gegen Dänemark duelliert sich das Team im Direktduell um das letzte Viertelfinalticket in der Gruppe B.
Die Ausgangslage könnte allerdings auch schlechter sein: Spanien reicht gegen Dänemark aufgrund des besseren Torverhältnisses schon ein Unentschieden für die Viertelfinalqualifikation. Nicht nur darum dürfte den Spanierinnen die Favoritenrolle zuteilwerden. Denn Dänemark, das an der letzten EURO bis in den Final vorgestossen war, kam an der diesjährigen Endrunde noch nicht so richtig auf Touren.
Beim Turnierauftakt gegen Deutschland war das Team von Trainer Lars Sondergaard mit dem 0:4 noch gut bedient. Gegen Aussenseiter Finnland bekundeten die Däninnen lange Mühe, ehe Pernille Harder ihr Team mit dem einzigen Treffer der Partie erlöste.
Deutschland kann schon Viertelfinal planen
Deutschland kann seinem Abschluss der Gruppenphase derweil gelassen entgegenblicken. Die DFB-Elf steht schon vor der Kehraus-Partie gegen Finnland als Gruppensiegerin fest. Fest steht auch der Gegner im Viertelfinal: In der Runde der letzten Acht kommt es zum Nachbarduell mit Österreich.
Trainerin Martina Voss-Tecklenburg war voll des Lobes für den späteren Kontrahenten: «Gratulation an Österreich! Ich finde es absolut verdient, sie haben es gegen England schon sehr gut gemacht», sagte die 54-Jährige nach dem überraschenden 1:0 des Austria-Team am Freitagabend gegen Norwegen.
«Wir freuen uns auf ein Nachbarschaftsduell und ein totales Statement für die Frauenfussball-Bundesliga, weil extrem viele Spielerinnen in dieser Liga unterwegs sind. Man kennt sich gut», blickte Voss-Tecklenburg freudig voraus. «Jetzt spielen wir erstmal gegen Finnland, dann werden wir alle Augen auf Österreich richten.»