Das Gefühl, Europameisterin zu werden, kennt Stina Blackstenius bereits. 2015 gelang ihr der Coup mit Schwedens U19-Auswahl. Mit 6 Treffern (2 davon im Final beim 3:1-Sieg gegen Spanien) avancierte sie damals auch gleich zur Torschützenkönigin des Turniers.
Bei den «Grossen» wartet Blackstenius aber noch auf den ganz grossen Wurf. Nahe dran war sie schon mehrfach: Zweimal stand sie mit Schweden im Olympia-Final und an der WM 2019 in Frankreich bedeutete erst der Halbfinal Endstation. Während die beiden Endspiele in Rio und Tokio verloren gingen, reichte es an der WM im kleinen Final immerhin noch zu Platz 3.
Silber und Bronze hat Blackstenius also schon im Palmarès. Deshalb sind ihre Ambitionen klar: «Wir wollen mit Schweden natürlich so weit wie möglich kommen und Gold holen.»
Auch Handball wäre möglich gewesen
Dass aus Blackstenius eine solch erfolgreiche Fussballerin wurde, ist nicht selbstverständlich. Bis 2013 spielte sie auch noch wettkampfmässig Handball, so wie ihre jüngere Halb-Schwester Nina Koppang. Diese wurde letztes Jahr erstmals fürs schwedische Handball-Nationalteam aufgeboten.
Zwei Jahre nach ihrem Entscheid voll auf die Karte Fussball zu setzen, wurde Blackstenius im Alter von 19 auch schon ein erstes Mal fürs schwedische A-Team aufgeboten. Dort hat sie in bislang 69 Partien 22 Tore erzielt. Weitere sollen an der EM in England dazukommen.
Das Trauma mit den Niederländerinnen
Dass Schweden dabei bereits in der Vorrunde auf die Niederlande traf (und 1:1 spielte), könnte sich als Vorteil erweisen. Denn sowohl an der EM 2017 (Viertelfinal) als auch an der WM 2019 (Halbfinal) scheiterten die Skandinavierinnen jeweils an den Holländerinnen. «Wir haben zuletzt 2 sehr wichtige Spiele gegen sie verloren», konstatiert Blackstenius.
Über die Schweiz und deren Spielweise hat Blackstenius kaum Kenntnisse. Dabei spielt sie seit Anfang Januar bei Arsenal mit Lia Wälti zusammen. «Wir haben uns noch nicht gross mit ihnen beschäftigt», gab die 26-Jährige im Vorfeld des Turniers zu, doch man habe ja noch Zeit und werde dann unmittelbar vor dem Direktduell den Gegner noch eingehend analysieren. Das dürfte mittlerweile geschehen sein.