Nati-Spielerin Noelle Maritz redet am Tag vor dem 3. und letzten Gruppenspiel gegen die Niederlande nicht lange um den heissen Brei herum: «Es müssen drei Punkte her.» Nervös ist die 26-Jährige deswegen aber längst nicht, im Gegenteil: «Wir freuen uns auf dieses Spiel.» Die Zuversicht für den Showdown habe man sich im Duell mit Schweden geholt. «Wir hatten einen holprigen Start ins Turnier, aber gegen Schweden haben wir eine gute Reaktion gezeigt.»
Ein holpriger Start – das ist schon fast untertrieben. Das Team konnte wegen eines lästigen Magen-Darm-Effekts kaum trainieren. «Es war keine einfache Situation. Wir hatten Meetings über Zoom, um uns bestmöglich auf das Spiel gegen Schweden vorzubereiten», erzählt Maritz.
Schweden wurde arg gefordert
Doch der Equipe von Nils Nielsen gelang es, die ungünstige Lage in positive Energie umzuwandeln. «Wir haben einen guten Spirit gezeigt», sagt Maritz. Tatsächlich bot man den auf dem Papier haushoch überlegenen Skandinavierinnen lange die Stirn und musste sich am Ende mit 1:2 geschlagen geben.
Coach Nielsen war ob der Niederlage bitter enttäuscht. Mit ein bisschen Abstand sagt er nun: «Wenn man alles versucht und es reicht trotzdem nicht, gehen die Emotionen schon mal hoch.» Auch er weiss: «Nun haben wir nur noch eine letzte Chance.»
Wir müssen defensiv kompakt auftreten und die Null halten.
Das Unterfangen die Niederlande zu bodigen und den Traum vom Einzug in die K.o.-Phase am Leben zu erhalten, dürfte einer Herkulesaufgabe gleichkommen.
Gegen «Oranje», das zu den Topfavoriten auf den Titel gehört, hat die Schweiz noch kein Pflichtspiel gewinnen können. «Es wird ähnlich schwer wie gegen Schweden. Die Niederlande sind offensiv sehr stark. Wir müssen defensiv kompakt auftreten und die Null halten», so Maritz.
Miedema – spielt sie oder spielt sie nicht?
Eine mögliche Absenz beim Gegner könnte der SFV-Auswahl in die Karten spielen: Superstar Vivianne Miedema, bei Arsenal Teamkollegin von Maritz, wurde am Mittwoch positiv auf Corona getestet und befindet sich seither in Isolation. In der Startformation wird sie mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht stehen.
Viel Hoffnung darauf, dass die Hürde für die Schweiz deswegen kleiner wird, hat Maritz nicht. «Die Niederländerinnen haben auch so ihre Qualitäten in der Offensive. Auch ohne Miedema wird es nicht einfacher.» Nielsen tun vor allem die Fans leid: «Ihr zuzuschauen ist fantastisch.»