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Umstrittene Trainerin Diacre Wie der «gezähmte Drache» Frankreich auf Kurs brachte

Frankreich-Trainerin Corinne Diacre eckte mit ihrem Führungsstil in der Vergangenheit an. Das scheint mittlerweile passé.

Frankreichs Trainerin Corinne Diacre.
Legende: Hat ihren Führungsstil angepasst Frankreichs Trainerin Corinne Diacre. Keystone/Mike Egerton

Es herrschte eine riesige Euphorie in Frankreich während der Frauen-WM 2019. Volle Stadien, ausgelassene Stimmung und ein Nationalteam, das mit Titel-Ambitionen ins Abenteuer Heim-WM gestartet war. Umso grösser war die Ernüchterung nach dem Viertelfinal-Out gegen die späteren Weltmeisterinnen aus den USA.

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Archiv: Gastgeber Frankreich scheitert an den USA
Aus Sport-Clip vom 28.06.2019.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 30 Sekunden.

Kritik musste nicht zuletzt Trainerin Corinne Diacre einstecken. Die langjährige Rekord-Nationalspielerin hatte «Les Bleues» im Herbst 2017 mit dem Ziel übernommen, den Viertelfinal-Fluch zu besiegen und einen grossen Titel zu gewinnen. Statt positiver «Folie» herrschte jedoch Katzenjammer.

Diacre: Mit harter Hand

Der Vorwurf an die Trainerin: Diacre sei zu autoritär, wenig empathisch und stecke ihre Spielerinnen in ein zu enges Korsett. Nicht gut kam zudem an, dass sie Identifikationsfigur Wendie Renard kurzerhand die Captainbinde entriss.

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Verfolgen Sie den zweiten Halbfinal an der Women's EURO 2022 zwischen Deutschland und Frankreich am Mittwoch ab 20:55 Uhr live auf SRF zwei oder in der SRF Sport App.

Diese Querelen sollen aber der Vergangenheit angehören. Wie man aus dem französischen Lager hört, sei «der Drache», wie Diacre auch genannt wird, zahmer geworden.

Das bestätigt auch Renard, mittlerweile wieder Kapitänin der Mannschaft. «Ich nehme Diacre anders wahr, die Kommunikation ist besser», sagte die Abwehrspielerin jüngst in einem Interview mit Le Figaro. Die Trainerin sei sich vieler Dinge bewusst geworden und habe einiges in der Vorgehensweise korrigiert.

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Archiv: Frankreich schlägt im Viertelfinal die Niederlande
Aus Sport-Clip vom 24.07.2022.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 22 Sekunden.

Ausbootung zweier Leistungsträgerinnen

Ihren Prinzipien bleibt Diacre aber treu. So sorgte ihre Entscheidung, die beiden verdienten Nationalspielerinnen Eugénie Le Sommer und Amandine Henry nicht für die EM aufzubieten, vielerorts für Stirnrunzeln. Die beiden hatten mit Lyon kurz vor der EM die Meisterschaft und die Champions League gewonnen.

Der Erfolg an der EM gibt der Trainerin bislang recht. Der Viertelfinal-Fluch bei Grossanlässen wurde gebrochen, Frankreich steht im Halbfinal. Dort trifft die «Equipe tricolore» am Mittwoch auf Deutschland.

SRF zwei, sportlive, 23.7.22, 21 Uhr;

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