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Experte Torp und Graham Hansen Norwegen kommt mit grossen Namen, fürchtet aber Schertenleib

Nominell grossartig bestückt, blieb der Erfolg bei den «Gresshoppene» zuletzt aus. Barcelonas Caroline Graham Hansen warnt vor ihrer Teamkollegin.

Es dauerte bis zur EM-Generalprobe in Winterthur, ehe die Schweiz endlich ihren ersten Sieg des Kalenderjahres feiern durfte. Zudem schoss man sich die offensiven Sorgen mit dem 4:1-Sieg über Tschechien vom Leib. Doch nicht nur die Nati blickt auf ein kompliziertes Jahr zurück, der Gegner im Eröffnungsspiel ebenso.

Sorgen bereitet Carl-Erik Torp, ehemaliger Profi und nun als Berater für das norwegische Fernsehen NRK tätig, dass mit Guro Bergsvand eine der wichtigsten Abwehrspielerinnen verletzt ausfällt. «Ausserdem haben wir zuletzt kaum echte Chancen kreiert, viel zu wenige Tore erzielt.» Lachend fügt er hinzu: «Aber 3 Tore immerhin gegen die Schweiz.»

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Das Eröffnungsspiel der Schweiz gegen Norwegen in Basel sehen Sie am Mittwoch ab 20:10 Uhr auf SRF 1, Anpfiff ist um 21 Uhr. Schon zuvor gibt es ab 18 Uhr auf SRF zwei das andere Gruppenspiel zwischen Island und Finnland.

Im Radio gibt es auf SRF 3 regelmässige, längere Einschaltungen von Danja Spichtig und David Lendi zusammen mit Expertin Vanessa Bürki.

Die Fakten dazu: Die «Gresshoppene» haben in ihren letzten 7 Partien nur 4 Mal getroffen. 3 Tore fielen eben bei den Siegen gegen die Schweiz in der Nations League. Ansonsten ist die Bilanz des Teams um Superstar Caroline Graham Hansen nicht berauschend: 0:0 und 1:1 gegen Island, 0:1 und 0:2 gegen Frankreich und zuletzt die Niederlage im Test gegen die schwedischen Nachbarinnen.

Wie stark oder eben nicht sind diese Norwegerinnen denn nun? Torp wiegelt ab: «Wir haben einige Topstars – etwa Graham Hansen, die immer ein Tor erzielen kann.» Und: «Wir haben knappe Spiele zu unseren Gunsten entscheiden können, was auch eine Stärke ist.» Auch Ada Hegerberg sei trotz komplizierter Saison nie zu unterschätzen. Die eigentliche Stärke liege aber in der Defensive, es gab kaum Gegentore. Aber eben: Bergsvand!

Überraschungen in der norwegischen Aufstellung erwartet er nicht. «Bei 9 von 11 Spielerinnen bin ich mir zu 100 Prozent sicher, die Trainerin ist konservativ», beschreibt Torp die erst 42-jährige Gemma Grainger. Dass die einst im Frauenfussball so prägenden Norwegerinnen plötzlich fernab jeden Erfolgs sind, sieht Torp darin, dass andere Nationen wie Spanien massiv aufgeholt haben.

Graham Hansen: «Beide wollen attackieren, beide wollen weiterkommen»

Barcelona-Star Graham Hansen, alljährliche Anwärterin auf Ballon-d'Or-Ehren, gibt sich im Hinblick auf die Eröffnung zurückhaltend: «Es ist eine Ehre, gegen den Gastgeber anzutreten. Es wird viele emotionale Fans haben und entsprechend schwierig für uns. Wir wollen beide attackieren und haben beide den Anspruch, weiterzukommen.»

Achtung, Schertenleib!

Am Mittwoch kommt es für Graham Hansen zum Wiedersehen mit Klubkollegin Sydney Schertenleib. Die 3-fache Champions-League-Gewinnerin warnt: «Sie hat etwas, das wenige Spielerinnen mitbringen, ein spezielles Talent. Wenn wir ihr Platz lassen, wird sie treffen.»

Nicht nur für Graham Hansen ist Schertenleib der gefährlichste Schweizer Name. Torp meint ebenfalls: «Sie kann uns wehtun, kommt mit Tempo und Ruhe. Sie ist noch so jung, aber genau die Art Spielerin, die ich fürchte.»

UEFA Women's EURO 2025

SRF zwei, EURO-Magazin, 1.7.25, 20:10 Uhr

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