Jennifer Falk fehlte ein gelungener Schuss zur grossen Heldenrolle. Stattdessen verliess die Elfmeterkillerin der Schwedinnen nach dem Viertelfinal die EM-Bühne tieftraurig. «Ich dachte nur, ich atme ein paar Mal tief durch und versuche dann, den Ball nach links zu schiessen», sagte die Torhüterin über ihren vergebenen Matchball beim dramatischen 2:3 im Elfmeterschiessen gegen die Titelverteidigerinnen aus England: «Das ist mir nicht gelungen, was im Moment sehr schwer ist.»
Auf die Frage des Trainers antwortete sie mit «ja»
Nicht weniger als drei Elfmeter hatte Falk bereits gehalten, als sie in Zürich selbst als fünfte Schützin der Skandinavierinnen die Qualifikation für den Halbfinal auf dem Fuss hatte. Der scheidende Trainer Peter Gerhardsson habe sie gefragt, «ob ich einen Elfmeter schiessen kann, und ich habe ‹ja› gesagt», erklärte Falk: «Ich habe das vorher im Klub gemacht.» Doch diesmal ging es schief. Die 32-Jährige drosch den Ball über den Kasten in den Zürcher Nachthimmel.
Scheisse, was für ein tapferes Mädchen.
Zwar hielt sie danach gar noch einen vierten Schuss der «Lionesses», doch auch Sofia Jakobsson vergab einen weiteren Matchball zum Sieg. So gingen die Schwedinnen nach dem Treffer von Lucy Bronze und dem verschossenen Elfmeter der 18-jährigen Smilla Holmberg doch noch als Verliererinnen vom Platz. «Als ich sie dort ankommen sah, dachte ich nur: ‹Scheisse, was für ein tapferes Mädchen›», sagte Falk über ihre junge Teamkollegin.
Mitgefühl für Holmberg
«Natürlich ist es schwer, aber sie hat eine unglaubliche EM gespielt. Und wir waren viele, die Elfmeter verschossen haben», betonte die Schlussfrau: «Natürlich wird es für denjenigen, der den letzten verfehlt, besonders schwer sein. Aber es war unglaublich mutig von ihr.» Insgesamt unterliefen den Schwedinnen fünf Fehlschüsse, die Engländerinnen verschossen viermal.
