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Penaltyschiessen entscheidet England verteidigt Europas Thron dramatisch

  • England setzt sich in einem dramatischen Final der Women's EURO 2025 gegen Spanien 3:1 nach Penaltyschiessen durch.
  • Im Basler St. Jakob-Park steht es nach 90 und 120 Minuten 1:1, dann avancieren Chloe Kelly und Hannah Hampton zu den Heldinnen bei den «Lionesses».
  • Für Sarina Wiegman ist es nach dem Triumph in der Revanche des WM-Finals der 3. EURO-Titel in Serie.

Sechs Schritte zurück, der eingesprungene Anlauf – dann jagte Chloe Kelly ihren Penaltyversuch unhaltbar in die linke obere Ecke. Und entschied damit nicht weniger als den EM-Final. Die englischen Fans, vor welchen das Penaltyschiessen durchgeführt worden war, explodierten. Ein letztes Mal erklang «Sweet Caroline». Während es für den neuen und alten Europameister kein Halten gab, war Weltmeister und Nations-League-Champion Spanien nach dem dramatischen Penaltyschiessen zu Tode betrübt. Zumal die Ibererinnen über weite Strecken das bessere Team gewesen waren.

Hampton hält, Paralluelo patzt

In der Entscheidung wechselte das Momentum mehrfach: Beth Mead traf, musste wegen einer Doppelberührung jedoch noch einmal anlaufen – und scheiterte an Cata Coll. Anschliessend sündigte auch Leah Williamson. Doch bei «La Roja» blieb mit Mariona Caldentey und Aitana Bonmati ein Duo an Hannah Hampton hängen. Salma Paralluelo schoss zudem neben das Tor. So gelang den «Lionesses» im ausverkauften St. Jakob-Park vor 34'203 Fans die Revanche für den WM-Final 2023. Für Trainerin Sarina Wiegman ist es der 3. EM-Titel in Serie.

In der Verlängerung waren in einem hochklassigen Endspiel keine Tore gefallen. Für England schien eine Entscheidung im Penaltyschiessen verlockender. Während Spanien immer wieder in den gegnerischen Strafraum eindrang, jedoch die letzte Konsequenz vermissen liess, konzentrierten sich die Titelverteidigerinnen aufs Verteidigen – der Plan ging auf.

Copy/Paste: Zweimal mit Köpfchen

Nach 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden. In einer offenen Schlussphase der regulären Spielzeit kamen beide Teams einem zweiten Treffer nahe. Kellys Abschluss (69.) von links lenkte Coll eben noch so um den Pfosten. Auf der anderen Seite scheiterte Claudia Pina (74.) an Hampton. Vicky Lopez schlenzte den Ball in der Nachspielzeit knapp über die Latte.

Beide Treffer waren jeweils durch Kopfbälle gefallen:

  • 25. Minute: Bonmati hat das Auge für Athenea del Castillo. Der Ball gelangt zu Ona Batlle. Die Verteidigerin findet im Zentrum Caldentey, die relativ frei zur Führung einnickte. Ausgerechnet die Arsenal-Legionärin eröffnet das Skore. Lucy Bronze, die mit ihrem 16. EM-Auftritt Landesrekord aufstellt, kommt zu spät.
  • 57. Minute: Es ist keine neue Erkenntnis, dass man die «Lionesses» nie abschreiben darf. Quasi aus dem Nichts gelingt der Ausgleich. Edeljoker Kelly, sie war nach 38 Minuten für die angeschlagene Lauren James gekommen, schlägt von links eine grossartige Flanke. Alessia Russo köpfelt eiskalt zum 1:1 ein.

Auf ein der Bedeutung des Events geschuldetes Abtasten verzichteten die Equipen. In einer unterhaltsamen Startphase zeichneten sich die Keeperinnen aus. Hampton parierte gegen Esther Gonzalez (9.), Coll machte ebenfalls aus spitzem Winkel einen eigenen Fehlpass gegen Lauren Hemp wieder wett (19.).

Mit dem Führungstreffer übernahm Spanien vorübergehend das Zepter, schnürte England regelrecht ein. Gonzalez (41.) kam mit ihrem Kopfball dem zweiten Treffer sehr nahe. Dass sie mit 4 Toren Torschützenkönigin wurde, dürfte nach der Niederlage ein sehr schwacher Trost sein.

UEFA Women's EURO 2025

SRF zwei, Sportlive, 27.7.25, 17 Uhr

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