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Rassistisch beleidigt Online-Hass gegen Engländerin Carter: FA und Fifa reagieren

Die englische Verteidigerin Jessica Carter wurde während der Women's EURO Opfer rassistischer Kommentare auf Social Media. Nun schaltet sich auch die Fifa ein.

Fussballspielerin im weissen Trikot schiesst den Ball.
Legende: Geriet ins Kreuzfeuer von Social-Media-Trollen Die englische Verteidigerin Jessica Carter. imago images/Eibner

Jessica Carter wurde nach dem ersten Spiel der Engländerinnen an der Women's EURO in Zürich gegen Frankreich (1:2) für ihre Leistung kritisiert und danach von der Links- zur Innenverteidigerin umfunktioniert. Im Viertelfinal gegen Schweden sah sie bei beiden Gegentoren nicht gut aus. England kam nach 0:2-Rückstand aber zurück und gewann die Partie im Penaltyschiessen.

Trotz des sportlich bisher erfolgreichen Turniers muss sich Carter mit rassistischen Anfeindungen und Hetze in den Sozialen Medien auseinandersetzen.

Am Sonntag veröffentlichte sie auf Instagram ein Statement, in dem sie auf die Hassnachrichten hinwies, die sie seit Beginn der Endrunde in der Schweiz erhalten habe. «Auch wenn ich überzeugt bin, dass jeder Fan das Recht auf eine Meinung zu Leistung und Ergebnis hat, halte ich es nicht für richtig oder akzeptabel, jemanden wegen seines Aussehens oder seiner Herkunft ins Visier zu nehmen», schrieb die 27-Jährige. Die FA schaltete daraufhin die Polizei ein.

Die «Lionesses» kündigten ausserdem an, vor Spielen nicht mehr wie üblich auf die Knie gehen zu wollen. Der Fussball müsse «einen anderen Weg finden», um gegen Rassismus vorzugehen. Vor dem EM-Halbfinal in Genf gegen Italien am Dienstag (ab 20:30 Uhr live auf SRF zwei) werden die Spielerinnen stehen bleiben.

Auch Fifa schaltet sich ein

Am Montag meldete sich auch Fifa-Präsident Gianni Infantino zu Wort. Er sei «zutiefst betrübt über die Online-Beschimpfungen» gegen die Spielerin des EM-Titelverteidigers. Man unterstütze die Bemühungen der FA, die Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Die Fifa sei mit ihrem «Social Media Protection Service» bereits bei mehreren Turnieren erfolgreich gegen Beschimpfungen im Netz vorgegangen, meinte Infantino und kündigte an, auf diesem Feld weiter mit Konföderationen, Mitgliedsverbänden und Aktiven zusammenarbeiten zu wollen. «Wir stellen Daten zur Verfügung, damit geeignete Massnahmen gegen die Täter ergriffen werden können», so Infantino.

Women's EURO 2025

SRF zwei, Sportlive, 17.07.2025, 20:30 Uhr ; 

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