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Schwedin gewährt Einblicke Nati-Trainerin Sundhage: «Das ist der grösste Unterschied ...»

Pia Sundhage nahm SRF vor der EURO in ihre Heimat Stockholm mit. Dabei erzählt sie, was sie in der Schweiz neu lernen musste.

Pia Sundhage ist eine überaus erfolgreiche Trainerin. 2011 wurde sie Vizeweltmeisterin mit den USA, 2008 und 2012 sicherte sie sich mit dem US-Team jeweils Olympiagold. 2012 wurde sie zur Fifa-Welttrainerin des Jahres gekürt.

Seit mittlerweile eineinhalb Jahren amtet die 65-Jährige als Schweizer Nationaltrainerin. Es ist nicht falsch zu behaupten, dass Sundhage der grösste Name ist, der je an der Seitenlinie der Frauen-Nati stand. Dass aber ein grosser Name nicht vor Kritik schützt, musste die Schwedin unmittelbar vor der EURO in der Schweiz erfahren.

Holpriges EM-Jahr

Just in den Monaten und Wochen vor dem grossen Highlight wehte Nati-Trainerin Sundhage ein eisiger Wind entgegen. Erfolglosigkeit (mit dem Abstieg in der Nations League als Tiefpunkt), eine harmlose Offensive oder die lange Zeit unklare Goalie-Situation waren nur einige Themen mit Zündstoff.

Person im Stadion in Sportkleidung.
Legende: Musste sich vor der Heim-EURO viel Kritik anhören Nati-Trainerin Pia Sundhage. Freshfocus/Claudio De Capitani

Sie habe viel Neues gelernt seit ihrem Amtsantritt bei der Schweizer Nati, meint Sundhage im Gespräch. «Ich dachte, man könne in der Schweiz ähnlich coachen wie in Schweden. Aber so ist es nicht. Die Kultur, der Fussball, alles ist anders.»

Euphorie entfacht

Während die ausgebildete Sportlehrerin diese Worte sagt, ist sie zu Besuch in ihrer Heimat Stockholm. Auch mit den Schwedinnen nahm Sundhage an einer EM im eigenen Land teil. 2013 erreichte sie den Halbfinal, der gegen Deutschland 0:1 verloren ging.

Ich wünsche mir, dass die Spielerinnen manchmal auch ausbrechen und unangenehm sind.
Autor: Pia Sundhage Nati-Trainerin

Mit der Schweiz hat sie nun Ähnliches vor – auch wenn im Viertelfinal mit Spanien eine sehr hohe Hürde wartet. Für Euphorie im Land haben Sundhage & Co. aber bereits gesorgt. Die Unruhen rund um die Nati scheinen wie verflogen.

Perfekt ist jedoch noch nicht alles. «Ich wünsche mir, dass die Spielerinnen manchmal auch ausbrechen und unangenehm sind. Ich ermutige sie, lauter zu sein und ihre Stimme zu benutzen», erklärt Sundhage. Das sei der grösste Unterschied, den sie im Vergleich mit ihren früheren Stationen als Nationaltrainerin wahrnehme.

EM-Magazin, SRF zwei, 12.07.2025, 20:10 Uhr ; 

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