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Schweizer EM-Schiedsrichterin Für Grundbacher ist die Heim-EURO die Kirsche auf der Torte

Hinter Schiedsrichterin Desirée Grundbacher liegt ein langer und steiniger Weg nach oben. Der Aufwand hat sich gelohnt.

Ihr ursprünglicher Traum war gewesen, als Spielerin an einer grossen Endrunde teilnehmen zu können. Dieses Privileg blieb Desirée Grundbacher, die im Alter von 25 Jahren und nach 13 Länderspielen ihre aktive Karriere beendete, zwar verwehrt.

16 Jahre später geht ihr Traum, wenn auch in anderer Funktion, doch noch in Erfüllung. Grundbacher wurde für die Women's EURO in der Schweiz als eine von zwölf Hauptschiedsrichterinnen nominiert.

Steiler Aufstieg seit 2022

Grundbacher wird damit zur erst dritten Schweizerin nach Nicole Petignat und Esther Staubli avancieren, die an kontinentalen Meisterschaften Gruppen- oder K.o.-Spiele leitet. Die Vorfreude bei der 41-Jährigen ist gross. «Es ist ein emotionales Highlight. Dass es auch noch im eigenen Land ist, macht es extrem besonders», gibt Grundbacher im Rahmen des Pre-Camps der EM-Unparteiischen in Nyon Auskunft.

Hinter Grundbacher liegt, speziell in den vergangenen drei Jahren, ein steiler Aufstieg. Bis im Jahr 2022 pfiff sie bei den Männern «nur» Partien bis in die 1. Liga und die Promotion League. Erst seit 2022 arbitrierte die Mutter von zwei Kindern auch Spiele in der Challenge League, ehe Grundbacher im April 2024 erstmals in der Super League eingesetzt wurde.

Inzwischen gehört die Bernerin, die auch schon Partien in der Women's Champions League und der Women's Nations League geleitet hat, zur Elite-Kategorie der Uefa-Schiedsrichterinnen.

Gesunder Druck ist da

Welche und wie viele Spiele Grundbacher an der EM in der Schweiz pfeifen wird, ist noch nicht bekannt. Die Uefa wird die Schiedsrichter-Teams für die entsprechenden Partien jeweils 48 Stunden vor Anpfiff bekanntgeben. Wenige Tage vor Turnierstart verspürt die 41-Jährige zwar bereits einen gewissen Druck, das sei aber normal: «Ich denke, dass ist bei den Spielerinnen genau gleich. Es geht darum, die bestmögliche Leistung abzurufen.»

Abgesehen von möglichst vielen Einsätzen wünscht sich Grundbacher für die bevorstehende Endrunde, dass sie und ihr Team nicht zum grossen Thema werden. Das würde bedeuten, dass sie ihren Job zufriedenstellend erledigt hat. «Mein grösster Erfolg wäre es, wenn ich und mein Team die Nomination der Uefa mit unserer Leistung bestätigen könnten.»

UEFA Women's EURO

SRF zwei, Sportflash, 27.06.2025, 20:00 Uhr ; 

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